Fußball-Regionalliga:Zwischen Lachen und Weinen

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Sein Kopfballtreffer in der Nachspielzeit stellt ein gerechtes Endergebnis her: Thorsten Oehrl vom FC Bayern. (Foto: imago)

FC Bayern II vergibt gegen Fürth viele Chancen und holt einen Punkt

Von Stefan Galler, München

Nur die Ergebnisse ähnelten einander: Am Ende jedes der beiden Spiele stand ein Remis zu Buche. Doch der Verlauf der beiden Partien des FC Bayern München II in der vergangenen halben Woche hätten unterschiedlicher kaum sein können. Am Dienstag im Grünwalder Stadion machte Trainer Heiko Vogel nach dem 2:2 gegen Tabellenführer SpVgg Unterhaching dicke Backen, atmete tief durch und beklagte die Chancenlosigkeit seiner Elf über weite Strecken der Begegnung. Das Positive sei das Resultat gewesen, resultierend aus einer bestechenden Effektivität - kaum Chancen, immerhin zwei Tore.

Beim Auswärtsspiel am Samstag bei der SpVgg Greuther Fürth II nun sollte sich genau dieser Punkt ins Gegenteil umkehren: Die Bayern waren spielfreudig und optisch leicht überlegen; alleine die Auswertung der Gelegenheiten und das Ergebnis, ein mageres 1:1, dämpften die Freude beim Coach. Andererseits kam die Punkteteilung überhaupt erst zustande, weil Thorsten Oehrl in der Nachspielzeit traf: Eine weite Flanke köpfelte der FCB-Angreifer in den Fürther Kasten (90.+1).

"Das Spiel hinterlässt ein lachendes und ein weinendes Auge bei uns", sagte Vogel später: "Auf der einen Seite freut uns natürlich der späte Ausgleichstreffer, auf der anderen Seite hätten wir das Spiel aufgrund der Fülle guter Chancen gewinnen müssen." Bösewicht des Tages aus Bayern-Sicht war der Fürther Torwart Marius Funk. Oder, wie es Heiko Vogel ausdrückte: "Wir hatten einen überragenden Torwart gegen uns."

Nach einer Schrecksekunde zu Beginn, als SpVgg-Angreifer Ilir Azemi nach einem Abpraller vorbeizielte (3.), waren die Bayern-Amateure hellwach, sie forcierten das Flügelspiel, kamen aber kaum zu zwingenden Aktionen vor dem Tor. Die beste hatte der spätere Torschütze Oehrl, als er nach Flanke von Karl-Heinz Lappe an Torwart Funk scheiterte. In der 42. Minute köpfelte Abwehrspieler Leon Fesser die Kugel nach einem Eckball knapp vorbei.

Die Begegnung zweier offensiv ausgerichteter Mannschaften war bereits vor der Pause durchaus ansehnlich; im zweiten Abschnitt wurde es dann sogar noch kurzweiliger. Vor allem Lappe hätte für die Bayern im Alleingang eine bequeme Führung herausschießen können, doch er scheiterte einmal an Funk (51.), einmal am Pfosten (52.) und schoss schließlich aus spitzem Winkel vobei (56.).

Doch auch die Fürther hatten noch einiges zu bieten: Zunächst visierte Tim Danhof ebenfalls Aluminium (57.) an, drei Minuten später konnten die Gastgeber dann ihren Führungstreffer feiern, als Tobias Pellio nach Zuspiel von Tim Danhof Bayern-Torwart Leo Weinkauf keine Abwehrmöglichkeit ließ. "Ein toller Spielzug", sagte Thomas Kleine, langjähriger Profi und mittlerweile Trainer der Fürther Reserve.

Die Bayern schalteten noch einmal einen Gang nach oben, prompt verzeichnete Niklas Dorsch den dritten Alu-Treffer des Tages (68.). Fürths Schlussmann Funk musste nun Schwerstarbeit verrichten, doch auch Marco Hingerl blieb das 1:1 verwehrt (90.). Dann kam Oehrls spätes Kopfballtor - und anschließend das Eingeständnis von Kleine: "Wenn man die zweite Halbzeit und die Überlegenheit der Bayern sieht, muss man sagen, dass das Ergebnis in Ordnung geht."

© SZ vom 26.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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