Fußball-Regionalliga:Zu 99 Prozent null Chance

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FC Bayern II verspielt wohl endgültig die Meisterschaft

Von Stefan Galler, München

Am Samstagabend fanden gleich drei Fußballspiele statt, die Erik ten Hag mit großem Interesse verfolgte. Einerseits natürlich das Heimspiel der Bundesligaprofis des FC Bayern gegen Hertha BSC (1:0), wo in Person von Mitchell Weiser einer eine Hauptrolle spielte, der immerhin schon sieben Mal in der laufenden Saison in der von ten Hag trainierten Regionalligamannschaft aufgelaufen war. Andererseits der 2:0-Auswärtssieg von Regionalliga-Spitzenreiter Würzburger Kickers in Seligenporten, der die Chancen von ten Hags Team auf die Meisterschaft gegen Null schnellen lässt. Und dann war da noch ein Abstiegsduell in der niederländischen Eredivisie. Dort traten sein ehemaliger Klub, die Go Ahead Eagles Deventer und der künftige Klub des 45 Jahre alten Fußball-Lehrers, der FC Utrecht, gegeneinander an. Mit dem besseren Ende für Utrecht, das 2:0 gewann und damit vorzeitig den Klassenerhalt unter Dach und Fach brachte. Dieses Resultat sollte für ein wenig Stimmungsaufhellung beim Niederländer gesorgt haben.

Denn am Freitagabend nach dem 0:0 im Gastspiel des FC Bayern II bei der Reserve von Greuther Fürth war ten Hags Laune ziemlich im Keller. "Das ist für uns zu wenig", sagte der Coach nach dem Spiel. "Uns hat die letzte Konsequenz, das letzte Prozent vor dem Tor gefehlt." Demzufolge habe sich seine Mannschaft "zu wenige Chancen erspielt".

Allerdings musste der Trainer abermals ziemlich improvisieren: Philipp Steinhart (Bänderriss im Knöchel), Kodjovi Koussou (Faserriss) und Stefan Buck (Zehenoperation) konnten ebenso wenig mitspielen wie Herbert Paul, der sich beim Aufwärmen verletzt hatte; für ihn rückte Patrick Weihrauch kurzfristig ins Team. Und im Tor vertrat diesmal Ivan Lucic Leopold Zingerle. Die ganz großen Möglichkeiten ließen zunächst auf sich warten. Beide Teams neutralisierten sich, Distanzschüsse der Bayern durch Lukas Görtler und Weihrauch blieben die einzig annähernd gefährlichen Aktionen vor der Pause. Beide Versuche verfehlten das Ziel.

In Abschnitt zwei wirkten die Münchner entschlossener, doch der Heber von Angelos Oikonomou brachte ebenfalls nicht den erhofften Erfolg (58.). Der kurz zuvor eingewechselte Bastian Fischer wurde von Fürths Marco Weber wenig freundlich empfangen: Für dessen brutale Grätsche gab es die rote Karte von Schiedsrichter Tobias Schultes (62.). Wer nun dachte, die FCB-Reserve würde ihre numerische Überlegenheit doch noch zum Siegtreffer nutzen, sah sich getäuscht. "Wir waren in Überzahl einfach zu harmlos", grantelte ten Hag, "eigentlich hätten wir in der Schlussphase ein Tor machen müssen". Allen voran Fischer, der aus kurzer Distanz an SpVgg-Torwart Alexander Sebald scheiterte (67.), sowie Gerrit Wegkamp, der freistehend vorbeiköpfte (90.).

© SZ vom 27.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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