Fußball-Regionalliga:Nach Bierofka reißt die Serie

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1860 II muss mit neuem Trainer Niederlage in Illertissen hinnehmen

Nach drei Tagen kannte Marijan Kovacevic seine neuen Spieler und ihre Rückennummern schon ganz gut. Deshalb war dem Trainer der U 21 des TSV 1860 München in der 39. Minute schnell klar, dass da gerade etwas sehr Unglückliches passierte. Schiedsrichter Michael Emmer hatte sieben Minuten zuvor Lucas Genkinger wegen eines vergleichsweise harmlosen Fouls die gelbe Karte gezeigt. Und dann, nach einem erneuten harmlosen Foul, noch einmal. Erst sein Assistent wies ihn darauf hin, dass der Spieler mit der Nummer 25 schon verwarnt sei - also sah sich Emmer gezwungen, Gelb-Rot zu zeigen. Kovacevic war sich sicher: Hätte sich der Unparteiische erinnert, er hätte es wohl bei einer Ermahnung belassen.

Es war in mehrerlei Hinsicht ein unglücklicher Start für Kovacevic in seinen neuen Job. Am Mittwoch war er als Nachfolger für den zu den Profis berufenen Trainer Daniel Bierofka präsentiert worden. Die U 21 hatte bis dahin zehn Spiele in Serie nicht verloren, doch am Samstag in Illertissen musste sie eine verdiente 1:3 (0:2)-Niederlage hinnehmen. "Ein paar Sachen wurden nicht so gemacht wie besprochen", sagte der 42-Jährige zur Begründung. So sei man in der zehnten Spielminute bei einem Eckball schlecht gestanden, Illertissens Manuel Strahler war frei zum Kopfball gekommen und hatte verwandelt. Sebastian Schaller erhöhte nur zwölf Minuten später auf 2:0, als 1860 auch ganz ohne Standard, aus dem Spiel heraus, unsortiert war.

Kurioserweise habe die Mannschaft nach dem Platzverweis für Genkinger "ihr wahres Gesicht gezeigt", wie Kovacevic fand, und das Ergebnis im Rahmen halten können. Nach dem 3:0 durch Lukas Kling (64.) gelang noch der Anschlusstreffer durch Felix Bachschmid (81.). "Illertissen ist eine erfahrene Mannschaft, die Fehler des Gegners ausnutzt. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die Fehler macht", sagte Kovacevic. Er kenne das Team an der Grenze zu Baden-Württemberg recht gut, denn der Fußballlehrer hatte zehn Jahre lang für das Nachwuchs-Leistungszentrum des VfB Stuttgart gearbeitet, ehe dort im vergangenen Sommer sein Vertrag nicht verlängert wurde. Im Moment ist Kovacevic nur für die verbleibenden vier Spiele bis Saisonschluss engagiert. Der NLZ-Leiter der Sechziger, Wolfgang Schellenberg, hat bereits ein langfristigeres Engagement in Aussicht gestellt. Das erste Heimspiel, eine vorgezogene Partie, findet schon am Dienstag gegen die SpVgg Bayreuth (19 Uhr, Grünwalder Stadion) statt. "Es kann eben oft alles sehr schnell gehen im Fußball", sagt Kovacevic. In diesem Fall nicht nur mit der ersten Niederlage, sondern auch mit dem ersten Sieg.

© SZ vom 25.04.2016 / cal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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