Fußball-Regionalliga:Lästiger Pflichttermin

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Franck, isch komme: Der Weg in die Fröttmaninger Arena führte am Samstag für Steeven Ribéry über einen Heimsieg gegen den FC Augsburg II. (Foto: Claus Schunk)

FC Bayern II muss erst Augsburg bezwingen, ehe die Spieler zur Meisterfeier dürfen

Von Christoph Leischwitz, München

Eine Handvoll Fans war auch diesmal gekommen, knapp 50 tummelten sich am Samstagnachmittag auf der Gegengeraden des Grünwalder Stadions und sangen. Das war schon eine beachtliche Anzahl, wenn man bedenkt, dass die erste Mannschaft des FC Bayern - und mit ihr das Frauenteam - im Norden Münchens zur gleichen Zeit die deutsche Meisterschaft feierte. Doch die U23 konnte nicht anders, sie musste zum Standard-Termin der Regionalliga um 14 Uhr gegen den FC Augsburg II antreten, weil die Gäste im Abstiegskampf stecken und deshalb mehrere Partien gleichzeitig angepfiffen wurden. Die Pflichtaufgabe erfüllten die Bayern, sie gewannen ihr letztes Heimspiel der Saison 2:1 (1:0). Die Augsburger mit ihrem Trainer Christian Wörns haben es am letzten Spieltag noch in der Hand, nicht vom Relegations- auf einen direkten Abstiegsplatz zu rutschen.

Insgesamt waren 250 Zuschauer gekommen, die spannungsarme Partie hatte auch kaum mehr Zuschauer verdient. Augsburg schien ratlos und nervös, die Bayern taten nicht viel mehr als nötig. Karl-Heinz Lappe gelang in der 25. Minute die kuriose Führung: Zunächst lief der ehemalige Profi alleine auf Ioannis Gelios im Augsburger Tor zu, wurde aber von einem Gegenspieler eingeholt. Als alle drei Beteiligten am Boden lagen, stocherte der Angreifer den Ball doch über die Linie. Steeven Ribéry (33.) und Matthias Strohmaier (39.) hätten vor der Pause erhöhen können, vergaben aber ihre Chancen. Die Bayern liefen nur selten Gefahr, das Spiel aus der Hand zu geben, für kurze Zeit war Augsburg allerdings gefährlich - weil Dominik Strohmaier drei Fouls beging. Das erste führte zu einem gefährlichen Freistoß (51.), das zweite zu einem strittigen Elfmeter, den Julian Günther-Schmidt zum 1:1 nutzte (57.), das dritte zu einem elfmeterverdächtigen Foul. Strohmaier wurde ausgewechselt, wenig später erzielte Milos Pantovic auf Zuspiel von Patrick Weihrauch den 2:1-Endstand (68.).

Einige schafften es dann noch rechtzeitig in die Arena, Steeven Ribéry etwa wurde dort gegen 18 Uhr mit seinem Bruder Franck im Kabinengang gesehen. Das Spiel gegen Augsburg II lieferte mal wieder einige Belege, wie weit die zweite Mannschaft von der ersten entfernt ist. Lucas Scholl zum Beispiel. Der Mittelfeldspieler war gegen die Schwaben kurzfristig ins Aufgebot gerutscht, weil sich Mario Crnicki nach dem Aufwärmen mit Knieschmerzen abgemeldet hatte. Doch Scholl wurde nach 36 Minuten wieder ausgewechselt, und Trainer Heiko Vogel merkte dazu nur an: "Er war nicht verletzt." In der zweiten Halbzeit saß Scholl nicht einmal mehr auf der Bank, sondern auf der Haupttribüne. Da war er nicht nur vom Spielfeld des Grünwalder Stadions weiter entfernt als sonst. Sondern im übertragenen Sinne auch so weit vom Rasen in Fröttmaning wie lange nicht mehr.

© SZ vom 17.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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