Fußball-Regionalliga:Kleiner und jünger

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Der FC Bayern stellt nach seinem 2:1-Sieg gegen Nürnberg personelle Weichen für die U23. Ganze acht Spieler werden den Verein verlassen, ebenso der Trainer. Und der neue Coach peilt schon den Aufstieg an.

Von Christoph Leischwitz, München

In der Halbzeit sprach Danny Schwarz: Jungs, in 45 Minuten bin ich nicht mehr euer Trainer, ich spreche zu euch jetzt als Kumpel. Was folgte, dürfte in die Richtung gegangen sein, dass sich seine Noch-Spieler vom FC Bayern München II ein letztes Mal den Allerwertesten aufreißen sollten gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Nürnberg, es stand gerade recht glücklich 1:1. Es klappte: Die jungen Bayern gewannen ihr letztes Saisonspiel in der Regionalliga durch ein Tor von Milos Pantovic (50.) 2:1. Den frühen Rückstand durch Ivan Knezevic (18.) glich Niklas Dorsch kurz vor der Pause aus. Auch wenn Schwarz hernach meinte, man habe eher unverdient gewonnen, so scheint er doch wieder etwas richtig gemacht zu haben. In den neun Spielen unter seiner Leitung blieb das Team ungeschlagen. Ab sofort wird er sich wieder um die U16 der Bayern kümmern.

Ein Umbruch steht im Klub ohnehin an. Am Mittwoch hatte der Verein bereits neues Personal präsentiert, am Donnerstag folgten Bekanntgaben in Sachen Kaderplanung. Acht U-23-Spieler verlassen die Bayern: Bernard Mwarome, Riccardo Basta, Patrick Puchegger, Marcel Leib, Bastian Grahovac, Korbinian Burger, Sebastian Bösel, Felix Pohl sowie Routinier Karl-Heinz Lappe. "Ich hätte hier gerne noch weitergespielt. Aber der Tenor der neuen Jugendabteilung war, dass sie weiter verjüngen wollen", sagt der 29-jährige Lappe. Die letzten zwei Jahre seien "wunderschön" gewesen, auch weil er bei den Profis mittrainieren durfte. Wo es nun hingeht? "Ich bin für alles offen", sagt er.

Ob für Lappe ein erfahrener Nachfolger geholt wird, ist noch ungewiss. Nachwuchs-Leiter Jochen Sauer sagt: "Die vielen talentierten U-19-Spieler sollen die Chance bekommen. Klar wollen wir aufsteigen, dem Druck müssen sich die Jungs dann auch stellen." Ein, zwei erfahrene Spieler werde man brauchen, "aber da präferiere ich Spieler, die eine Verbundenheit mit dem Verein haben." Nicolas Feldhahn wird aller Voraussicht nach noch ein Jahr Abwehrchef bleiben, auch der 31-jährige Torsten Oehrl gehört im Moment noch dem Kader an.

Schwarz sagt, er habe sich zuletzt viel mit der Zukunft der Spieler beschäftigt, auch der scheidenden. Der künftige U-23-Coach Tim Walter will den Kader verkleinern und in ein, zwei Jahren den lang ersehnten Aufstieg in die dritte Liga angehen. Den künftigen Stammspielern wird viel Vertrauen geschenkt. "Er hilft der Mannschaft unglaublich", sagt Danny Schwarz etwa über Pantovic. Die meisten seiner 15 Saisontore hat der 20-Jährige erst erzielt, als sein Vertrag schon verlängert war. Am Donnerstag spielte er die Partie mit Turban zu Ende, er hatte sich eine Platzwunde zugezogen.

© SZ vom 20.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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