FC Pipinsried gegen VfB Eichstätt:Grüne Jungs

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Denny Herzig, 32, rettete Pipinsried in letzter Sekunde einen Punktgewinn in Eichstätt. Der Verteidiger spielte einst unter anderem für Elversberg, Rot-Weiß Essen und Dynamo Dresden. (Foto: Toni Heigl)

Der FC Pipinsried mit 2:0 in Führung, spielt eine halbe Stunde lang in Überzahl, aber muss sich dann doch mit einem 3:3-Remis begnügen. In letzter Minute rettet Denny Herzig den Seinen zumindest einen Punkt.

Von Stefan Galler, Pipinsried

Die letzten Sekunden tickten herunter, den Gästen blieb nichts anderes übrig, als alles zu riskieren. Und so segelte ein langer Ball an den Sechzehner, Ex-Profi Denny Herzig fasste sich ein Herz und rettete dem FC Pipinsried mit seinem Tor zum 3:3 gegen den VfB Eichstätt auf den allerletzten Drücker einen Punkt - denn anschließend war Feierabend. Der Regionalliga-Aufsteiger hat also seinen ersten Zähler, dennoch hielt sich die Begeisterung bei Spielern und Verantwortlichen in Grenzen: "Wir waren spielerisch eine Klasse besser, müssen aber noch cleverer werden", sagte etwa der Sportliche Leiter Roman Plesche.

Er spielte damit auf zweierlei an: Pipinsried hatte einen 2:0-Vorteil aus der Hand gegeben und später eine halbstündige Überzahl nicht in einen Sieg ummünzen können. "Positiv ist, dass wir in den beiden bisherigen Spielen gesehen haben, dass wir in der Regionalliga mithalten können. Aber wir sind noch zu grün", so Plesche. Das habe sich beispielsweise in der Nachspielzeit der ersten Hälfte gezeigt: Aus heiterem Himmel kam Eichstätt durch Sebastian Graßl zum 1:2-Anschluss. "Ein dummes Tor", fand FCP-Spielertrainer Fabian Hürzeler, der selbst wegen der roten Karte aus dem Schweinfurt-Spiel nicht mitwirken konnte. Bis dahin war er mit der Leistung seiner Elf sehr zufrieden gewesen. Diese hatte schon in der 13. Minute das erste Glanzlicht gesetzt, als Atdhedon Lushi von der rechten Seite abzog, VfB-Torwart Thomas Bauer gerade noch die Hände an den Ball bekam und Emre Arik den Abpraller aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Die Gäste kontrollierten die ersten 45 Minuten, abermals Arik legte nach Hackentrick-Zuspiel von Lushi per Außenrist das 2:0 nach (40.). "Bis dahin sind wir so aufgetreten, wie ich mir das gewünscht habe", sagte Hürzeler. Doch mit dem späten Tor der Eichstätter drehte sich das Spiel.

"Wir haben total den Faden verloren", erkannte FCP-Coach Hürzeler. Yomi Scintu gelang nach einer knappen Stunde der 2:2-Ausgleich, doch keine drei Minuten später sah VfB-Spieler Fabian Schäll die gelb-rote Karte. "Nach dem Platzverweis haben wir wieder gute Chancen herausgespielt, da hätten wir in Führung gehen müssen", sagte Pipinsrieds Übungsleiter. Aber wie so oft im Fußball passierte das Gegenteil: Nach Vorarbeit von Scintu und Julian Kügel schoss Fabian Eberle in der vorletzten Minute zum 3:2 für Eichstätt ein. Es sah so aus, als würde Pipinsried wie beim 0:2 gegen Schweinfurt letztlich mit leeren Händen dastehen, doch dann kam Denny Herzigs später Volltreffer - und Fabian Hürzeler zollte seinem Team dann doch noch ein Lob: "Dass wir nach dem 2:3 noch einmal zurückgekommen sind, zeugt von unserer guten Moral."

© SZ vom 31.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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