FC Bayern II:Ausentwickelt

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Zwei, die nur noch bis Saisonende bei Bayern II arbeiten: Trainer Tim Walter und Niklas Dorsch, der gegen Buchbach aus 19 Metern zum 1:0 traf (Foto: imago/foto2press)

Die Bayern-Talente gewinnen auch in Buchbach und fühlen sich unterfordert - Trainer Walter wird zum Saisonende verabschiedet.

Von Christoph Leischwitz, München

3:0 gegen Buchbach - die Entwicklung der Mannschaft darf hiermit als abgeschlossen gelten. Natürlich, in den verbleibenden sechs Partien geht es noch darum, dass die zweite Mannschaft des FC Bayern München weiterhin die Leistungen der vergangenen Wochen zeigt, und das Derby mit 1860 München steht Ende April auch noch an. Aber nach nur einer Niederlage in den vergangenen 16 Partien zeigt sich Trainer Tim Walter mehr und mehr zufrieden mit der Konstanz im Spiel. Eigentlich, sagt er, gibt es an dieser Stelle nicht mehr viel dazuzulernen. "Man muss ganz ehrlich sagen: Manchmal sind die Spieler in dieser Liga jetzt auch schon unterfordert."

Zumal am vergangenen Freitag, beim Gastspiel in Buchbach, weitere kleine Entwicklungsschritte hinzukamen. Diesmal gewannen die Bayern auch auf holprigem Rasen, wo sie sich als spielbestimmendes Team des Öfteren schwergetan hatten, zweitens gewannen sie dank ihrer Effizienz in der Chancenauswertung, die in dieser Form auch nicht unbedingt immer zu beobachten war.

Der scheidende Niklas Dorsch machte den Anfang, nachdem sich die Buchbacher zu Beginn einige Möglichkeiten herausgespielt hatten, der Mittelfeldspieler traf mit einem Schuss aus 19 Metern (40.). Noch vor der Pause legte Felix Götze nach, der bei einem Eckball völlig freistehend zum Kopfball kam (45.+2). "Das Tor von Dorschi war der Dosenöffner. Danach haben wir es gut verwaltet und unsere Chancen konsequent genutzt", sagte Walter. Ein Spiel verwalten können sie jetzt also auch noch.

Später nutzte Marco Hingerl einen Fehler in der Buchbacher Abwehr zum 3:0 (66.). Der Mittelfeldspieler ist einer von jenen, die zwangsläufig in der Entwicklung des Teams nicht folgen konnten. Fast ein halbes Jahr fehlte der 21-Jährige wegen eines Bänderrisses im Sprunggelenk. Vergangene Woche traf er gegen Wacker Burghausen zum ersten Mal seit dem ersten Spieltag ins Tor, in Buchbach stand er zum ersten Mal seit August in der Startelf. Und traf gleich wieder. Es sei nun für viele Spieler an der Zeit, den nächsten Schritt zu machen, in die dritte oder die zweite Liga, sagt Walter - der eigene Aufstieg in die dritte Spielklasse wird wohl nicht mehr klappen. Am Rande des Bundesligaspiels gegen Borussia Mönchengladbach sagte Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic am Samstagabend, dass er auf der Basis eines von ihm entwickelten Konzepts auch neue Leute ins Nachwuchsleistungszentrum holen wolle, die für das "Mia san mia" stehen. Wie der neue Cheftrainer Niko Kovac, wie Vertraute aus dem persönlichen Umfeld oder ehemalige Bayern-Spieler. Tim Walter hatte zwar im vergangenen Jahr die U17 zur deutschen Meisterschaft geführt, zum Mia-san-mia-Zirkel ist er nach nur zwei Jahren im Verein aber nicht zu rechnen.

Nach SZ-Informationen wird Walter zum Saisonende verabschiedet. Weshalb alles, was er nach dem Spiel über die Entwicklung seines Teams sagte, zugleich ein wenig so klang, als gelte es auch für ihn selbst: Die Entwicklung ist erfolgreich abgeschlossen, nun soll es weiter nach oben gehen.

© SZ vom 16.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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