Billard:Börse in London

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Im Flitter- und Preisgeldregen: Mario He und Albin Ouschan (v.l.) nahmen aus London einen großen Pokal mit - und 60 000 Dollar. (Foto: JP Parmentier/Matchroom Sport/oh)

Albin Ouschan und Mario He gewinnen den "World Cup of Pool" in London. Im Finale schlagen die beiden Österreicher, die in der Bundesliga für Dachau spielen, die USA.

Von Ralf Tögel, Dachau

In Österreich, so hatte Albin Ouschan kürzlich im Interview mit der Süddeutschen Zeitung erklärt, habe Poolbillard einen ganz anderen Stellenwert als in Deutschland. "Wir werden hier sehr gut gefördert", sagte der 26-Jährige, der kürzlich mit dem BSV Dachau erfolgreich den deutschen Meistertitel verteidigt hat. Nun ließ er seinen Worten eine außergewöhnliche Tat folgen: Sonntagnacht gewann der Kärntner zusammen mit seinem Vorarlberger Teamkollegen Mario He, 23, in London für Österreich den "World Cup of Pool", dank eines 10:6 im Finale gegen die USA.

Das Turnier ist die inoffizielle Mannschafts-Weltmeisterschaft im 9-Ball-Poolbillard, zu der nur die weltbesten Nationen eingeladen werden. Wie hoch die Veranstaltung anzusiedeln ist, verdeutlicht das Preisgeld von 60 000 Dollar für das Siegerpärchen, insgesamt ist der "World Cup of Pool" mit 250 000 Dollar dotiert. Den Siegern ist neben der üppigen Börse ein Eintrag in die Geschichtsbücher des Poolbillard gewiss, allein deshalb darf auch Andreas Huber jubilieren. Der Vorsitzende des BSV Dachau kann folglich in der kommenden Saison mit einer noch prominenteren Mannschaft das Projekt Titelverteidigung angehen. Denn neben Ouschan ist auch He seit drei Jahren für den Bundesligisten Dachau aktiv, der in Teamkapitän Ralf Souquet einen weiteren Spieler am Start hatte. Souquet scheiterte allerdings im deutschen Duo mit Thorsten Hohmann im Achtelfinale am chinesischen Team.

Das Duo Ouschan/He dagegen startete mit einem 7:5-Sieg gegen Schweden, ließ Russland im Achtelfinale mit 7:2 keine Chance und gewann das Viertelfinale gegen England trotz durchwachsener Leistung knapp 9:7. Im Halbfinale zeigten die Österreicher gegen Deutschland-Bezwinger China eine Galavorstellung und wiesen die Asiaten klar mit 9:1 in die Schranken. Im Finale gegen die USA ließen sich Ouschan und He auch von einem 5:6-Rückstand nicht aus der Ruhe bringen und vollendeten nervenstark ihren bisher bedeutendsten Triumph.

© SZ vom 20.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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