30. Tölzer Triathlon:Erfolgreiche Nachmeldung

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Der Münchner Mathias Flunger gewinnt überraschend den 30. Tölzer Triathlon - Favorit Andreas Posch wird nur Zweiter.

Von Tobias Wirth, Bad Tölz

Nach insgesamt 2:02:28 Stunden und den Bestzeiten auf dem Rad und der Laufstrecke war die Überraschung perfekt: Der kurzfristig nachgemeldete Mathias Flunger gewann am Sonntag den 30. Bad Tölzer Triathlon - und verwies den als Topfavoriten gehandelten Lokalmatadoren Andreas Posch auf Platz zwei.

Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich rund 450 Starter, um im Jubiläumsjahr an dem Traditionswettkampf teilzunehmen. Den Anfang machte dabei gleich eine neue Startgruppe: Pünktlich um 8.20 Uhr stürzten sich die Triathleten der Landesliga Süd ins Wasser des Bad Tölzer Kirchsees und eröffneten den zweiten Wettkampf der Saison. "Nach dem überraschenden Ausfall des Waginger See Triathlons Ende Mai brauchte die Landesliga eine Alternativstation, darum startet sie heuer zum ersten Mal bei uns", erklärt Hauptorganisator Stefan Wengenmayr vom ausrichtenden Wassersportverein Bad Tölz das Novum.

Ließ sich von einem Freund zum kurzfristigen Formtest für Hawaii überreden: Sieger Mathias Flunger. (Foto: Manfred Neubauer)

Für die ambitionierten Männer, die in Dreierteams um wichtige Punkte für den Aufstieg in die Bayernliga kämpfen, wobei di Summe der drei Einzelplatzierungen einer Mannschaft den Gesamtrang bildet, betrug die Schwimmstrecke 750 Meter. Am schnellsten gelang es Constantin Schäfer vom derzeitigen Spitzenreiter TSV Brannenburg, das erste Teilstück in 11:36 Minuten zu meistern. Ihm folgten dicht auf dicht Simon Langwieser vom Volllast Tri-Team Schongau II (11:53 Minuten) und Schäfers Teamkollege Marinus Schatt (11:55 Minuten) - eine Vorentscheidung. Denn auch der dritte Brannenburger, Marinus Obermair, stieg bereits auf Rang vier aus dem Wasser. Als Vierter der Rad- und Dritter der Laufstrecke sicherte er sich den zweiten Gesamtrang, nur Simon Manteufel vom TSV Chieming Triathlon fing Obermair mit der besten Laufzeit des Tages (17: 53 Minuten) noch ab. Schäfer kam als Fünfter, Schatt als Sechster ins Ziel, sodass die Brannenburger auch das zweite Rennen der Saison deutlich vor dem TSV Jahn Freising 1861 II gewannen.

„Beim Lauf habe ich noch mal alles gegeben, aber da zog er schnell vorbei“: Zweiter Sieger Andreas Posch. (Foto: Manfred Neubauer)

20 Minuten nach den Ligaathleten starteten die Teilnehmer der olympischen Distanz und anschließend der Volkstriathlon und die Staffeln. "Dort entscheidet sich der Titel in der zweiten Startgruppe", sagte Organisator Wengenmayr schon vor dem Start. Hauptfavorit einer größeren Spitzengruppe war der Lokalmatador und Vorjahres-Zweite Andreas Posch, der 2017 nur dem gebürtigen Tölzer Profitriathleten Markus Hörmann den Vortritt lassen musste. Hörmann bestritt, im Rahmen seiner Roth-Vorbereitung, am Tag zuvor jedoch die Challenge Denmark (wo er Achter wurde), so dass der Weg zum Erfolg für Posch vermeintlich frei war. Denn nach 23:39 Minuten über die 1,5-Kilometer-Schwimmstrecke stieg er als Erstes mit rund einer halben Minute Vorsprung aus dem Wasser. Auch auf dem Rad lag Posch in Führung, aber der nachgemeldete Mathias Flunger aus München, nach dem Schwimmen noch Fünfter, machte eineinhalb Minuten gut und schloss zum Führenden auf. "Beim Lauf habe ich dann noch mal alles gegeben, aber da zog er schnell vorbei", sagt Posch etwas enttäuscht.

Flunger, beflügelt von der Führung, nahm dem Tölzer auf den abschließenden zehn Kilometern knappe fünf Minuten ab und sicherte sich den Sieg bei der Jubiläumsausgabe des Tölzer Triathlons. "Wegen einem Freund habe ich mich kurzfristig entschieden, hier zu starten und einen Formtest für Hawaii im Herbst zu machen. Das hat super geklappt", sagte der Sieger im Ziel. Das Publikum hatte dennoch einen "Heimsieg" zu bejubeln: Auf der Kurzdistanz gewann das erst 17-jährige Nachwuchstalent Sophie Rohr vom WSV, wie schon im Vorjahr, souverän in 1:14:11 Stunden, mit mehr als sieben Minuten Vorsprung. "Klar, vor heimischer Kulisse macht es immer besonders Spaß. Die Stimmung hier ist großartig", strahlte sie. Die olympische Damenwertung gewann Anine Hell aus Würzburg in 2:18:43 Stunden. Im nächsten Jahr hat vielleicht auch Posch mehr Glück. Er wird es auf jeden Fall wieder probieren.

© SZ vom 11.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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