Sozialreferat:Hilfe für Menschen in Not

Lesezeit: 1 min

Münchner Stiftungen unterstützen Bedürftige mit 4,8 Millionen Euro

Von Sven Loerzer

Mehr als 4,8 Millionen Euro konnten die vom Sozialreferat verwalteten 168 Stiftungen mit sozialer Zweckbindung für Einzelfallhilfen und soziale Einrichtungen im vergangenen Jahr ausgeben. Rund 9000 Münchner Haushalte mit insgesamt 14 000 Personen erhielten in besonderen Notsituationen auf diese Weise Unterstützung. Mehr als die Hälfte der Einzelfallhilfen in Höhe von insgesamt 3,3 Millionen Euro ging entsprechend dem Stifterwunsch an Senioren, mehr als 30 Prozent waren für Familien und Kinder bestimmt. Rund 1,5 Millionen Euro bekamen 176 Münchner Einrichtungen mit sozialer Zielsetzung, zumeist im Bereich der Alten- und der Jugendhilfe.

So konnte zum Beispiel die Raumausstattung für eine Demenzkranken-Tagesgruppe im Familienzentrum Trudering finanziert werden wie auch die Anschaffung eines Spezialgerätes für eine schnelle Diagnostik bei an Leukämie erkrankten Kindern und Jugendlichen im Haunerschen Kinderspital. Aus mehreren Stiftungen kamen insgesamt 140 000 Euro für Flüchtlingskinder in München. Davon gab es unter anderem mehrere Spielaktionen in Flüchtlingsunterkünften, verschiedene Tagesausflüge und Ferienfreizeiten. Mehr als 3500 bedürftige Senioren bekamen eine Weihnachtsbeihilfe in Höhe von 300 Euro, damit sie sich eine Freude zu den Festtagen bereiten konnten. Einzelfallhilfen gibt es für Bedürftige dort, wo offenkundig die gesetzlichen Leistungen nicht ausreichen, etwa bei medizinischen Hilfen, Kuren, Therapien, aber auch für Kleidung und Einrichtungsgegenstände.

Immer wieder entstehen neue Stiftungen, wie etwa die Anna-und-Egon-Hermann-Stiftung. "Sie widmet sich der Herzensangelegenheit der noch lebenden Stifterin, nämlich der Bildungsgerechtigkeit und den Bildungschancen für bedürftige Kinder und Jugendliche in München", erklärte Sozialreferentin Brigitte Meier in ihrem Bericht für den Sozialausschuss des Stadtrats. Der Nachlass einer verstorbenen Frau ermöglichte, die Stiftung Münchner Seniorenweihnacht zu gründen, die bedürftigen Bewohnern von Altenheimen eine Weihnachtsbeihilfe in Höhe von mindestens 50 Euro bezahlen will.

In den vergangenen zehn Jahren wurden der Stiftungsverwaltung jährlich durchschnittlich 3,4 Millionen Euro aus Nachlässen anvertraut. Aus zwei größeren Erbschaften sollen eigene Stiftungen entstehen: So stehen rund 592 000 Euro von einem Witwer, der keine Kinder hatte, für eine Stiftung zur Förderung der Kinder und Jugendlichen im Münchner Waisenhaus zur Verfügung. Eine Frau hatte zu Lebzeiten verfügt, ihren Nachlass, etwa 730 000 Euro, als Grundstock für eine Stiftung zu nutzen, die psychisch kranke Menschen unterstützt. Zufriedenstellende Erträge zur Erfüllung des Stiftungszwecks zu erzielen, werde immer schwieriger wegen des extrem niedrigen Zinsniveaus, bedauerte Brigitte Meier.

© SZ vom 14.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: