Sanierungsplan der Bahn:Münchner Hauptbahnhof bekommt neues Dach

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  • Von diesem Sommer an saniert die Bahn die Gleishalle des Münchner Hauptbahnhofs.
  • Die Arbeiten sollen vier Jahre dauern und 15 Millionen Euro kosten.
  • Wenn eines Tages ein neuer Hauptbahnhof gebaut wird, bleibt die Gleishalle erhalten.

Von Thomas Anlauf

Der Münchner Hauptbahnhof ist schon lange kein Aushängeschild für München mehr. Pläne für einen Neubau liegen zwar längst auf dem Tisch, doch das in den Fünfzigerjahren errichtete Gebäude ist mittlerweile so marode, dass nun zumindest das Notwendigste saniert werden muss.

Von diesem Sommer an wird die Bahn das Dach der Gleishalle, das stählerne Tragwerk der Glashalle und die Hauptträger aus Stahlbeton sanieren oder sogar komplett erneuern. 15 Millionen Euro soll die Sanierung kosten, vier Jahre lang wird voraussichtlich in der Halle gebaut.

Warum die Sanierung nötig ist

Die Konstruktion stammt noch aus dem Jahr 1960 und wurde seither nie verändert. Die 140 Meter breite Halle hat neben den Randstützen nur noch eine Mittelstützenreihe. Diese Bauweise war damals etwas Besonderes. Jetzt ist vor allem die fast 29 000 Quadratmeter große Dachfläche marode. Die Dachhaut sei "durch Witterungseinflüsse abgenützt und weist einzelne undichte Stellen auf", teilte ein Bahnsprecher am Donnerstag mit.

Sie soll komplett erneuert werden. Der genaue Ablauf der Sanierung steht noch nicht fest. "Erst wenn das Bauverfahren feststeht und ein Zeitplan vorliegt, sind genauere Aussagen zu Einschränkungen" für die Fahrgäste möglich, heißt es bei der Bahn.

Was mittelfristig für den Bahnhof geplant ist

Auch wenn eines Tages der neue Hauptbahnhof gebaut wird, bleibt die Gleishalle, die nun saniert werden muss, weiterhin erhalten. Es bestehe also keine Gefahr, "dass gerade erst instand gesetzte Bereich in wenigen Jahren abgebrochen werden", teilt der Bahnsprecher mit. Lediglich im Übergangsbereich zwischen der bestehenden Glashalle und dem künftigen Empfangsgebäude müssten dann noch Veränderungen vorgenommen werden.

Im September 2013 hatte die Deutsche Bahn an das Architekturbüro Auer und Weber den Auftrag zur Generalplanung des neuen Empfangsgebäudes gegeben. Demnächst sollen dem Stadtrat die neuen Pläne für den künftigen Hauptbahnhof präsentiert werden. Wann mit dem Bau für das Kopfgebäude letztendlich begonnen werden kann, ist noch offen. Denn bislang ist auch nicht klar, ob die zweite Stammstrecke kommt und damit der Hauptbahnhof über viele Jahre zur Großbaustelle wird.

© SZ vom 06.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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