Prozess gegen Breno:FC Bayern bestreitet Schlafmittel-Vorwürfe

Lesezeit: 1 min

"Diese Aussagen entbehren jeglicher Grundlage": Nach einem turbulenten Verhandlungstag kommt vom FC Bayern ein scharfes Dementi. Brenos Ex-Manager hatte dem Verein vor Gericht vorgeworfen, den Abwehrspieler regelmäßig mit Schlafmittel versorgt zu haben.

Der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern München hat Vorwürfe des früheren Breno-Managers zurückgewiesen, der Abwehrspieler habe vom Verein Schlafmittel zur Verfügung gestellt bekommen. "Diese Aussagen entbehren jeglicher Grundlage. Grundsätzlich gibt es beim FC Bayern keine Schlafmittel", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger.

Muss sich wegen schwerer Brandstiftung in München vor Gericht verantworten: Der brasilianische Fußball-Profi Breno. (Foto: dpa)

Spieler könnten nur auf Anordnung der medizinischen Abteilung Medikamente beim Verein erhalten. "Unsere medizinische Abteilung gehört zu den besten der Welt und hier wird höchst professionell gearbeitet", betonte Nerlinger. Brenos früherer Manager hatte im Münchner Prozess gegen den Abwehrspieler ausgesagt, der Profi habe wiederholt Schlafmittel vom Verein erhalten.

Demnach soll der Profifußballer beim FC Bayern freien Zugriff auf den Medikamentenschrank gehabt und sich daraus laufend Schlafmittel besorgt haben. Borges habe in der Brandnacht am 20. September 2011 in Grünwald neben Alkohol auch dieses Schlafmittel konsumiert, sagte der Brasilianer Guillermo de M. vor dem Landgericht München I aus. Er sprach sogar von einer "Abhängigkeit".

Die 12. Strafkammer hatte den Manager des ehemaligen Bayernprofis Borges am Montag mehrere Stunden vernommen - und entließ ihn nicht ohne Zweifel. Von einem möglichen Schlafmittelkonsum Borges war bislang nie die Rede gewesen. Auch Guillermo de M. hatte dazu bei seiner polizeilichen Vernehmung nichts gesagt. "Ich bin ja auch nicht danach gefragt worden", erklärte er nun.

Auf Nachfrage konnte er sich nicht mehr an den Namen des Präparates erinnern. Und schließlich relativierte er, es könne sich auch um ein Schmerzmittel gehandelt haben, das Borges damals eingenommen habe. Dessen Freund und Spielerkollege beim FC Bayern, Rafinha, der ebenfalls am Montag ausgesagt hatte, wusste nichts von einem Schlafmittelkonsum seines Landsmannes.

Der 22 Jahre alte Breno Borges steht wegen schwerer Brandstiftung vor Gericht. Die Anklage wirft ihm vor, aus privatem und beruflichem Frust die Villa in Grünwald in Brand gesteckt haben. Bei dem Feuer entstand ein Millionenschaden. Der Spieler war 2008 als 18-Jähriger nach München gekommen. Sein Vertrag bei den Bayern läuft Ende des Monats aus. Wie es danach für ihn weitergeht, hängt auch vom Ausgang des Verfahrens ab.

© SZ/dpa/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: