Oper für alle:Musikalisches Picknick

Wein, Käse, Regenschirm: Zur "Oper für alle" auf dem Max-Joseph-Platz kamen 10.000 Opernfans - und der Bundespräsident.

Stephan Handel

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Wein, Käse, Regenschirm: Zur "Oper für alle" auf dem Max-Joseph-Platz kamen 10.000 Opernfans - und der Bundespräsident.Mit dem Schwan kam der Regen: Gerade hat Lohengrin das Tier auf die Bühne getragen - offensichtlich tot, was merkwürdig ist, denn eigentlich sollte es doch seinen Nachen ziehen -, da geht eine Bewegung über den Max-Joseph-Platz...Foto: Rumpf

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... Schirme gehen auf, Jacken werden übergestreift, Kapuzen aufgesetzt. Der erste Akt von Wagners Lohengrin dauert noch keine Dreiviertelstunde, und es stürzt Wasser vom Himmel.Das macht erfahrenen "Oper-für-alle"-Besuchern natürlich nichts aus. Sie haben am Sonntagabend nicht nur Regenschutz dabei, sondern auch alles, ...Foto: Rumpf

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... was es für ein zünftiges musikalisches Picknick braucht: Wein und Käse, Baguette, Oliven.So lässt sich entspannt der Musik lauschen, und der Regenguss war glücklicherweise nur ein kurzer.Foto: Rumpf

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Umgekehrt befruchtet die kostenlose Open-Air-Spektakel auch die zahlenden Gäste drinnen in der Staatsoper: So sind in der Pause auf der Treppe vor dem Haus Menschen zu sehen, die lieber Bier aus dem Plastikbecher trinken als den teuren Wein von Käfer.Foto: Rumpf

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Mehr als 10.000 Menschen sind es wieder, und viele davon scheinen Opernkenner zu sein: "A bissl knödeln tut er ja schon", sagt eine Frau zu ihrem Mann, als Jonas Kaufmann als Lohengrin Anja Harteros als Elsa vorsingt, sie solle ihn doch nie nach seinem Namen fragen.Im Bild: Charlotte Knobloch, die Präsidentin des Zentralrats der Juden, auf dem Roten Teppich vor der Oper.Foto: Rumpf

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Da nimmt das Drama seinen Lauf, weil Elsa ja eine Frau ist und Frauen so etwas überhaupt nicht ertragen können. Und als dann folgerichtig im dritten Akt alles in Trümmer geht und Kaufmann, unrasiert, wie man es von ihm erwartet, alles in Brand steckt, da sind auf dem Platz Leute zu sehen, die wirklich so dreinschauen, als sei im "Marienhof" gerade jemand gestorben.Foto: Rumpf

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Dann aber großer Jubel: Kaufmann, Harteros, Intendant Nikolaus Bachler und Generalmusikdirektor Kent Nagano kommen auf die Stufen heraus und nehmen den Applaus entgegen.Foto: ddp

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Für die mittlerweile wieder getrockneten Menschen auf dem Platz ist der Opernabend damit zu Ende, nicht jedoch für die Ehrengäste - zu denen auch Bundespräsident Horst Köhler und seine Frau Eva-Maria (rechts im Bild) zählten - und die Künstler: Für sie ist im Königssaal hergerichtet zur großen Premierenfeier."Wie ich die Inszenierung fand?", sagt einer. "Langweilig." Das ist sowieso der einzige nicht so glitzernde Punkt an diesem Abend: Die Inszenierung von Richard Jones. Kommunikations-Direktorin Ulrike Hessler zählt lieber auf, wer denn aus der großen Welt der Oper alles gekommen sei, um zu sehen, wie die Münchner das machen: Gerard Mortier, Ioan Holender, Direktor der Wiener Staatsoper, Uwe Eric Laufenberg, Intendant der Kölner Oper - sie alle sind sehr zufrieden mit dem, was sie gesehen und gehört haben.Foto: Rumpf

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Ob sie ebenfalls wie die Besucherin draußen der Meinung sind, Jonas Kaufmann habe a bissl geknödelt, ist nicht in Erfahrung zu bringen.Foto: Rumpf(SZ vom 7. Juli 2009/pfau)

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