Oktoberfest:Messerstecherin wieder frei

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  • Bei einem Streit vorm Käferzelt soll eine Millionärsgattin einen Mann lebensgefährlich mit einem Messer verletzt haben - sie ist nun aber wieder auf freiem Fuß.
  • Der Biergarten im Alten Brauhaus ist in der Nacht von Unbekannten verwüstet worden.
  • Ein 51-jähriger Italiener hat während seines Wiesnbesuchs den Hitlergruß gezeigt und musste einen vierstelligen Betrag als Sicherheitsleistung bei der Polizei hinterlegen.

Von Martin Bernstein

Messerattacke als gefährliche Körperverletzung herabgestuft

Die 33-jährige Hamburgerin, die am frühen Sonntagmorgen einen gleichaltrigen Mann aus dem Landkreis Ebersberg vor dem Käfer-Zelt niedergestochen und lebensgefährlich verletzt haben soll, ist wieder auf freiem Fuß.

Ein Haftrichter stufte den Tatvorwurf zur gefährlichen Körperverletzung herab. Zudem bestehe bei der Frau keine Fluchtgefahr.

Bei der Staatsanwaltschaft München I stieß das auf Unverständnis. Man halte am Vorwurf des versuchten Mordes fest, sagte Staatsanwältin Judith Henkel am Dienstag, und habe deshalb Beschwerde gegen die Entscheidung eingelegt.

Die mutmaßliche Täterin ist die Ehefrau eines millionenschweren früheren Managers. Sie hatte sich am Sonntag mit ihrem Anwalt der Polizei gestellt und die Tat gestanden.

Der Messerattacke vorausgegangen war ein heftiger Streit zwischen zwei Gruppen beim Verlassen des Käfer-Zelts um ein Uhr nachts. Die Frau erklärte die Tat damit, dass sie dabei in Panik geraten sei.

Das Opfer, ein 33-jähriger Lastwagenfahrer aus Poing, wurde operiert und ist außer Lebensgefahr.

Randale in Wiesn-Biergarten

Den sprechenden Elch überm Biergarteneingang am Ende der Wiesnstraße E kennen viele Oktoberfestbesucher. Der Biergarten ist am frühen Montagmorgen von Rowdies verwüstet worden. Sie richteten der Polizei zufolge einen Schaden von etwa 12 000 Euro im Alten Brauhaus an, das von der Schaustellerfamilie Eduard und Hilde Hohmann betrieben wird.

Die Täter warfen Bauzäune um, rissen Stehbiertische und ein verankertes Dach heraus und zertrümmerten damit den Dielenboden. Außerdem wurden Blumen und Beleuchtung heruntergerissen.

Die Kriminalpolizei (Telefon 089/2910-0) sucht jetzt Zeugen, die Hinweise auf die Tat am Montagmorgen zwischen 0.30 und 2 Uhr nahe dem Olympia-Looping geben können.

Italiener zeigt Hitlergruß

Damit Delinquenten, die auf der Wiesn über die Stränge geschlagen haben, die fällige Sicherheitsleistung gleich an Ort und Stelle bezahlen können, gibt es auf der Wiesnwache der Polizei seit vergangenem Jahr einen Geldautomaten.

Ein 51-jähriger Italiener durfte ihn am Montagabend mehrmals betätigen - stolze 1600 Euro musste er als Sicherheitsleistung hinterlegen, ehe er die Wache wieder verlassen konnte. Der Mann hatte es für eine originelle Idee gehalten, die Hand zum - in Italien nicht verbotenen - Hitlergruß zu heben, als eine Einsatzgruppe der Polizei an ihm vorbeiging.

Eine Straftat nach Paragraf 86a des Strafgesetzbuches (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) kann mit bis zu drei Jahren Gefängnis geahndet werden.

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