Besucher in Tracht, der Altar aus Biertischen: Obwohl es dem Hippodrom an sakraler Atmosphäre mangelt, wird in dem Bierzelt jedes Jahr Wiesn-Gottesdienst gefeiert.Ein Gottesdienst im Bierzelt: Ungewöhnlich ist das schon. Obwohl die sakrale Atmosphäre fehlt, lässt es sich die katholische Schaustellerseelsorge nicht nehmen, wie jedes Jahr alle Münchner zum Wiesn-Gottesdienst im Hippodrom einzuladen.Text und Fotos: Angela Gruber
Der Leiter der katholischen Schaustellerseelsorge, Pfarrer Martin Fuchs (am Altar, links), zelebriert den Gottesdienst. Beim Blick auf den improvisierten Altar lässt sich fast vergessern, dass man sich in einem Bierzelt befindet. Er ist festlich geschmückt mit Blumen und Kerzen. Die Geistlichen in ihren Roben tun ihr Übriges.
Während des Gottesdiensts findet auch die Taufe des jüngsten Sprösslings der Wirtsfamilie Hochreiter statt. Die Presse hat ein reges Interesse an der Taufzeremonie und belagert die Familie und die Geistlichen. Die Hauptperson, Leo, stört dieser Presserummel allerdings gar nicht, munter brabbelt er vor sich hin und schaut neugierig in die Runde. Nicht fehlen dürfen zur Taufe...
... natürlich die Geschenke. Von der Storchen-Torte inklusive Wappen des Fußball-Clubs FC Bayern scheint Leo allerdings recht wenig beeindruckt. Auf dem Arm seiner Mutter Christina Galbierz gähnt er herzlich. Sein Vater Werner Hochreiter (rechts) versucht, seinen Filius doch noch für das Geschenk zu begeistern.
Viele der Gottesdienst-Besucher sind in Tracht gekommen und lauschen andächtig der Predigt von Pfarrer Fuchs. Unter den Gästen ist auch eine wichtige Wiesn-Persönlichkeit,...
...die Chefin des Oktoberfests Gabriele Weishäupl. Doch zu aller Überraschung hat sie sich zu diesem Anlass gegen ein Dirndl entschieden.
Auch die Polizei ist im Hippodrom dabei. Der Münchner Polizechor sorgt für die musikalische Untermalung des Gottesdienstes. Konkurrenz in Sachen Musik bekommt der Polizeichor von unerwarteter Seite,...
... denn Pfarrer Ernst Heller greift zum Abschluss des Gottesdienstes zur Klarinette. Er spielt Pfarrer Martin Fuchs ein verspätetes Geburtstagsständchen. Dieser ist vom Spiel seines Kollegen aus der Schweiz durchaus angetan. Andächtig lauscht Fuchs der Klarinette, und auch dem Saal...
... gefällt die musikalischen Einlage. Die Besucher des Gottesdienst klatschen im Takt der Musik mit. So kommt doch noch ein bisschen Wiesn-Stimmung auf,...
... und schon wenige Minuten nach Ende des Gottesdiensts sind die Bedienungen des Hippodroms zur Stelle, um den Durst der Gäste zu stillen. Man ist halt doch auf dem Oktoberfest und nicht in einer Kirche.Text und Fotos: Angela Gruber