Neuhausen-Nymphenburg:Massenkarambolage in München: Sieben Verletzte, junge Frau stirbt

Feuerwehr - Gefahrgutunfall

Warum der 86-Jährige gegen die stehenden Fahrzeuge raste, ist noch unklar.

(Foto: Thomas Gaulke)
  • Ein 86 Jahre alter Mann fuhr mit einem Mercedes ungebremst auf zehn Autos auf.
  • Eine 25-jährige Münchnerin ist ums Leben gekommen. Sieben Menschen wurden verletzt.
  • Der Unfall ereignete sich auf der Nymphenburger Straße stadtauswärts an der Kreuzung zur Landshuter Allee.

Von Thomas Schmidt und Bernhard Lohr

Bei einem schweren Verkehrsunfall ist am Freitagnachmittag im Münchner Stadtteil Neuhausen eine 25-jährige Münchnerin ums Leben gekommen, mehrere Menschen wurden verletzt. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei fuhr ein 86 Jahre alter Mann mit einem Mercedes ungebremst auf zehn Autos auf, die gerade vor einer roten Ampel warteten. Laut Polizeisprecher Christoph Reichenbach ereignete sich der Unfall am Freitag um 15.58 Uhr auf der Nymphenburger Straße stadtauswärts an der Kreuzung zur Landshuter Allee.

Warum der 86-Jährige gegen die stehenden Fahrzeuge raste, sei derzeit noch unklar, hieß es am Freitagabend. Zeugen berichteten allerdings, dass der Mann mit deutlich höherer Geschwindigkeit als den vorgeschriebenen 50 Stundenkilometern unterwegs gewesen sein soll. Insgesamt schob er zehn Fahrzeuge aufeinander, die zum Teil völlig zertrümmert wurden.

Die Frau starb noch am Unfallort

Ganz am Ende der Schlange vor der roten Ampel wartete die 25-jährige Frau in einem Ford Fiesta, als der Mercedes in ihren Wagen hineinraste. Durch den Aufprall wurde der Ford auf die Gegenfahrbahn geschleudert und nach Angaben der Feuerwehr "extrem deformiert". Ein Zeuge berichtete, dass ein Polizist mit Muskelkraft die verformte Fahrertür des Wagens aufriss und die 25-Jährige befreite. Eintreffende Sanitäter und ein Notarzt versuchten, die junge Frau wiederzubeleben. Doch dafür war es bereits zu spät, die Frau starb noch am Unfallort.

Der Unfallverursacher und seine Ehefrau, die neben ihm im Auto saß, wurden verletzt, aber überlebten die Karambolage. Wie schwer ihre Verletzungen waren, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. Fünf weitere Unfallbeteiligte mussten mit leichten bis mittelschweren Verletzungen in verschiedene Krankenhäuser gebracht werden. Polizei und Feuerwehr sperrten den Bereich rund um den Unfall ab und leiteten den Verkehr um. Der Unfall ereignet sich mitten im Feierabendverkehr. Lange Staus im Münchner Westen waren die Folge.

Ein Zeuge, der in einem geparkten Wagen saß und gerade SMS geschrieben hatte als der Mercedes in den Ford krachte, berichtete, er habe zunächst an einen Terroranschlag gedacht. Der Lärm des Aufpralls sei so enorm gewesen, dass er dachte, eine Bombe sei hochgegangen. Noch lange nach dem Unfall standen zahlreiche Schaulustige an der Straßenkreuzung und knipsten Fotos mit ihren Mobiltelefonen. Auch Eltern mit Kindern waren darunter. Das Unfallkommando der Polizei versucht nun zu klären, wie es zu dem Unglück gekommen ist. Die Einsatzkräfte ließen auch eine Drohne in die Luft steigen, um den Unfallort aus der Luft zu fotografieren. Die Nymphenburger Straße blieb am Freitagabend stadtauswärts zunächst gesperrt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: