Neubau:Gerüchte um Volkstheater auf dem Viehhof

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  • Das Volkstheater muss spätestens 2020 seine jetzige Adresse aufgeben.
  • Noch ist nicht bekannt, wie das neue Volkstheater auf dem heutigen Viehhof-Gelände aussehen soll.
  • Das Kulturreferat hat in seinem Antrag auf Bauvorbescheid eine höhere Quadratmeterzahl angemeldet als der Stadtrat genehmigt hat.

Von Dominik Hutter

Noch ist alles im Fluss, und so will sich das Kulturreferat auf keinen Fall festlegen, wie das neue Volkstheater auf dem heutigen Viehhof-Gelände einmal aussehen soll. Klar sei aber: "Wir machen keine Mogelpackung", versichert Behördensprecherin Jennifer Becker. Denn die Gerüchteküche brodelt: Viel größer als ursprünglich geplant solle das neue Bühnenhaus werden, plötzlich seien drei statt der bisherigen zwei Theatersäle geplant.

Wolfgang Zeilnhofer-Rath, der Stadtrat der Wählergruppe Hut, hat bereits angefragt, ob der Neubau teurer wird und ob der Zeitplan überhaupt noch einzuhalten ist. Er ist es, versichert Becker - aber über Kosten könne man noch nichts sagen. Derzeit gehe es darum, allmählich eine Kubatur, also eine grobe Gebäudeform, herauszuarbeiten.

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:Wie das Volkstheater im Viehhof aussehen soll

Das Kommunalreferat reicht erste Pläne für den Neubau des Volkstheaters auf dem Viehhof-Gelände zwischen Zenettistraße und Tumblingerstraße ein. Für das beliebte Kino könnte es eng werden.

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Das neue Volkstheater wird deutlich größer

Dazu muss man zunächst wissen, ob man eher in die Höhe oder in die Breite bauen darf - was wiederum vom Baurecht abhängt. Das Kulturreferat will laut Becker ausloten, was auf dem Viehhof-Areal theoretisch möglich wäre, und hat deshalb in seinem Antrag auf Bauvorbescheid eine deutlich höhere Quadratmeterzahl angemeldet als der Stadtrat im Dezember 2014 genehmigt hat: 9300 statt 5200. Es gehe dabei "nicht um die tatsächliche Grundfläche des Theaters, sondern das maximal mögliche Baurecht", versichert Becker. Aus der Reaktion der Genehmigungsbehörde wollen die Planer ableiten, in welche Richtung die weiteren Überlegungen gehen sollen.

Dass das neue Volkstheater deutlich größer wird als das jetzige Domizil, ist unstrittig. An der Brienner Straße geht es vor allem hinter der Bühne und in den Büros ausgesprochen eng zu, der Neubau soll die Situation verbessern und Platz für mehr Zuschauer bieten. Die Bühne könnte schon heute viel mehr Eintrittskarten verkaufen, wenn es mehr Sitze gäbe. Neben dem großen Saal, der wie in der Maxvorstadt 600 Plätze haben wird, ist ein zweiter für 200 Besucher geplant. Zudem ist ein Multifunktionsraum für 100 Zuschauer im Gespräch, der zwar keine klassische Spielstätte ist, aber trotzdem für experimentelle Theateraufführungen geeignet ist.

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:"Viehhof nicht verbauen"

Die Pläne, das Areal umzugestalten, stoßen im Internet auf wachsenden Protest: Die ansässigen Betriebe dürften nicht verdrängt werden. Eine zweite Petition fordert, das neue Volkstheater in der Großmarkthalle unterzubringen.

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Viele Stimmen gegen den Neubau

Der Kultur-Neubau ist nicht unumstritten. Der Betreiber des Viehhof-Kinos, das im Sommer auf der heutigen Brachfläche stattfindet, will per Online-Petition den langfristigen Erhalt dessen erreichen, was eigentlich nur als Zwischennutzung genehmigt war. Anwohner engagieren sich für mehr Wohnungsbau auf dem Areal, das verkehrsgünstig mitten im Schlachthofviertel liegt.

Das Volkstheater muss spätestens 2020 seine jetzige Adresse aufgeben. Zu diesem Zeitpunkt werden kostspielige Investitionen - vor allem für den Brandschutz - fällig. Das Gebäude an der Brienner Straße, das die Stadt vom Bayerischen Fußballverband angemietet hat, ist eigentlich eine Sporthalle.

© SZ vom 28.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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