Münchner Stadtteile: Obersendling:Geschichte, Daten, Fakten

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In seinen Anfängen hat Obersendling zu Thalkirchen gehört. Die Verbindung zum Nachbarn ist noch heute zu spüren. Obersendling hat sich vor allem nach dem zweiten Weltkrieg wirtschaftlich rasant entwickelt. Heute steht der Stadtteil wieder vor einem Umbruch.

Christian Jocher-Wiltschka

Obersendling war zusammen mit Thalkirchen und Maria Einsiedel ein kleine Gemeinde im Süden der Stadt München. Diese Kirche im Tal, wie es damals hieß, zählt zu den ältesten Siedlungen im südlichen Münchner Raum - 1268 ist zum ersten Mal in den Geschichtsbücher die Rede von dem kleinen Bauerndorf im Isartal. Während allerdings Thalkirchen schon früh ein beliebtes Ausflugsziel vor allem für die Münchner wurde, entwickelte sich Obersendling in eine andere Richtung. Industrialisierung war das Stichwort.

Goldener Empfang am U-Bahnhof: Wer an der Station Obersendling aussteigt, wird mit goldenen Lettern empfangen. (Foto: Matthias Schwab/oh)

Schon bei der Eingemeindung am 1. Januar 1900 wurde aus der Siedlung oberhalb der Isarhangkante ein beliebter Wirtschaftsstandort. Im gleichen Maße wurden Arbeitersiedlungen errichtet - bis heute ist Obersendling ein typisches Mischviertel aus Wohn- und Gewerbefläche.

Vor allem nach dem zweiten Weltkrieg ging es wirtschaftlich gesehen steil bergauf für Obersendling. Grund dafür war vor allem die Standortkonzentration der Firma Siemens. Durch die vielen Arbeitsplätze - Siemens hatte bereits 1962 240.000 Mitarbeiter - entstanden auch immer mehr neue Wohnanlagen, wie zum Beispiel auch die Siemens-Siedlung. Diese war in München die erste Wohnsiedlung mit Hochhäusern.

Heute ist Obersendling wieder im Umbruch. Siemens hat weite Teile seines ehemaligen Geländes verkauft, neue Wohnhäuser entstehen. Der Stadtteil verliert immer mehr den Charakter eines Gewerbegebiets. Viele Münchner schätzen Obersendling als Wohnort. Ein dickes Plus ist dabei die Nähe zur Isar und die schnelle Anbindung an die Innenstadt dank U- und S-Bahn.

Nicht umsonst antworten viele auf die Frage, was denn das Schönste an Obersendling sei, ganz einfach: Der schnelle Weg nach Thalkirchen - und das ist gar nicht böse gemeint.

Daten und Fakten

(Folgende Daten beziehen sich auf den gesamten Stadtbezirk 19 Thalkirchen - Obersendling - Forstenried - Fürstenried - Solln)

Fläche: Der Stadtbezirk 19 hat eine Fläche von 1775 Hektar. 14 Prozent davon sind reine Erholungsfläche, rechnet man die Wasserfläche der Isar und der kleinen Seen noch dazu, sind es sogar 16 Prozent. Der Stadtbezirk gehört zu den weniger dicht besiedelten Vierteln in München. 47 Einwohner kommen auf einen Hektar. Beim Spitzenreiter Schwabing-West sind es 144.

Bevölkerung: In Thalkirchen, Obersendling, Forstenried, Fürstenried und Solln leben 83.584 Menschen. Der Ausländeranteil ist mit 20 Prozent eher gering und unter dem Münchner Durchschnitt von knapp 23 Prozent.

Verkehrsanbindung: Der Stadtbezirk ist durch die U-Bahn Linie 3, sowie durch die S-Bahnen S7, S20 und S27 gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.

Kultur und Bildung: Es gibt zwar kein Museum im Stadtbezirk, aber vier Bibliotheken, zwei Theater und zwei Kinos.

Kinderbetreuung: 61 Einrichtungen betreuen 2924 Kinder. Das sind im Durchschnitt 48 pro Einrichtung, kein schlechter Wert. In Berg am Laim beispielsweise kommen auf jede Kinderbetreuungseinrichtung 61 Kinder.

(Stand: 31.12.2010, mit freundlicher Unterstützung des statistischen Amtes der Landeshauptstadt)

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Obersendling ist ein typisches Mischgebiet. Wohfläche reiht sich an Gewerbefläche, und umgekehrt. In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Wohnflächen aber deutlich zugenommen. Obersendling wird immer beliebter - auch Dank der Nähe zur Isar. Ein Rundgang in Bildern.

Christian Jocher-Wiltschka

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