Nach den "Panama Papers" im vergangenen Jahr haben die Kollegen aus dem Investigativ-Ressort nun nachgelegt. Die "Paradise Papers" zeigen, wie Superreiche oder Konzerne Geld in Steueroasen verstecken. Der Skandal ist ein sehr abstrakter. Ist wirklich eine bestimmte Briefkastenfirma verantwortlich dafür, dass ein bestimmtes Schlagloch auf der Leopoldstraße nicht ausgebessert wird? Das ist nicht so eindeutig.
Konkreter wird es im Deutschen Museum: Dort hängt eine Büste des Industriellen Curt Engelhorn, weil der einmal viel Geld gespendet hat. Nun tauchte der Name in den Paradise Papers auf. Der Kollege Wolfgang Görl hat beim Museum nachgefragt: Soll man weiterhin einen Mann ehren, der offenbar stolz darauf war, sich der Steuerpflicht trickreich zu entziehen?
Was soll also mit der Büste passieren? Was tut der Gesetzgeber, um Steuerschlupflöcher zu schließen? Und erwarten uns nach den Panama Papers und den Paradise Papers demnächst die Pasing Papers? Manchmal, oder sehr oft sogar, haben wir Journalisten keine Antworten. Dann können wir nur hoffen, die richtigen Fragen zu stellen.
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