Große Fragezeichen hat eine vom Gärtnerplatztheater angekündigte Aktion aufgeworfen. Das Opernhaus hat die Idee, seinen 150. Geburtstag im November mit einer Eisbahn auf dem Rondell vor seinen Türen zu begehen. Der zuständige Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt erfuhr davon allerdings erst aus der Zeitung - man war erstaunt, dass der Eiszauber offenbar bereits genehmigt war.
Auch unter den Nachbarn des Gärtnerplatztheaters sorgte die Nachricht für Irritationen. Offenbar freut sich nicht jeder darüber, im nächsten Winter vor der Haustür Pirouetten drehen zu können. Beschwerden führten jedenfalls dazu, dass die Eisbahn doch noch Thema der Lokalpolitik wurde. Spektakulär, wie das Gärtnerplatztheater, finden die Stadtteilpolitiker das Eis-Rondell offenbar nicht - der Vorsitzende Alexander Miklosy (Rosa Liste) sagte, er halte die Vorstellung, dort eiszulaufen, eher für "skurril". Der Gärtnerplatz sei dafür zu "mini". Miklosy: "Da hat wohl jemand weit im Voraus spekuliert."
Im Kreisverwaltungsreferat (KVR) hat man zwar von den Jubiläumsplanungen gehört, genehmigt sei aber noch nichts, war zu hören. "Das Veranstaltungskonzept ist noch gar nicht eingereicht." Erst im Gärtnerplatztheater klärt sich die Panne auf. Ein Mitarbeiter spricht davon, da sei "mit ganz heißer Nadel genäht" worden. Um mit den Eisplänen auf einer Pressekonferenz glänzen zu können, hat man sich beim KVR vorab erkundigt, ob so eine Eisbahn grundsätzlich denkbar sei. Die Behörde sah das erst einmal entspannt - grundsätzlich zumindest. Der Kollege beim Theater erzählte das seiner Kollegin, die verstand wiederum, dass die Stadt keine Einwände gegen die Schlittschuhbahn habe, ganz konkret diesmal. Daraus wurde die Vollzugsmeldung.
Nun geht es noch einmal zurück auf Anfang: Das Opernhaus will erst in einigen Tagen das Veranstaltungskonzept bei den Behörden einreichen. Wird es genehmigt, gibt es im Juni wieder eine Pressekonferenz - dann wirklich konkret zum Jubiläumskonzept.