Verleihsystem:Warum die MVG-Räder immer noch nicht fahren

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Auch an der neuen Mobilitätsstation an der Münchner Freiheit soll man künftig MVG-Räder anmieten können. (Foto: Florian Peljak)
  • Das neue Radvermietsystem der MVG hätte vor einem Monat starten sollen.
  • Es ist immer noch nicht soweit - weil die Bordcomputer nicht zuverlässig arbeiten.
  • In den nächsten Tagen sollen die ersten Stationen einsatzbereit sein.

Von Marco Völklein

Wann startet denn nun das neue Radvermietsystem der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG)? Vor knapp einem Monat, zum 17. Juli, sollte nach den ursprünglichen Plänen Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) an der bereits installierten Verleihstation an der Schwanthalerhöhe den Startschuss geben. Dann aber blies die MVG-Spitze das Ganze wieder ab. Nun weilt der OB im Urlaub - und so wie es aussieht, wird der Radverleih vor seiner Rückkehr von der Nordsee auch nicht loslegen.

Warten, bis das Produkt reibungslos funktioniert

Grund dafür sind nach Auskunft der MVG weiterhin technische Probleme. Noch immer arbeiteten die in den Mieträdern verbauten Bordcomputer "nicht zuverlässig genug", wie MVG-Sprecher Michael Solic erläutert. Zudem gebe es "zahlreiche Schnittstellen und Komponenten, deren Zusammenspiel noch optimiert werden muss". Die MVG habe zwar ein "großes Interesse daran, das System möglichst bald zu starten". Dies werde aber erst geschehen, wenn das Produkt reibungslos funktioniert. "Ein Starttermin wird festgelegt, sobald das System stabil genug läuft."

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Zudem nutzen die MVG-Planer die Zeit, um kleinere Verbesserungen bei Anmietung und Rückgabe vorzunehmen. Oder um das angedachte Preissystem zu überprüfen. Vor Kurzem hatte die Deutsche Bahn bei ihrem "Call a Bike"-System den Tarif umgestellt - und damit viele Kunden verärgert, unter anderem, weil die minutengenaue Abrechnung wegfiel. Die MVG-Planer indes wollen an ihrem geplanten Preissystem vorerst nicht rütteln: Befragungen hätten gezeigt, dass mehr als 80 Prozent der Kunden eine solche minutengenaue Abrechnung wünschen.

Mehr als 20 der 125 Stationen befinden sich zumindest im Aufbau

Parallel dazu laufen die Vorbereitungen in den Stadtvierteln. An vielen Stellen entstehen derzeit die neuen Entleihstationen, an denen die Nutzer künftig die bis zu 1200 Räder anmieten können. Laut Solic sind derzeit etwas mehr als 20 der stadtweit geplanten 125 Stationen errichtet oder befinden sich zumindest im Aufbau.

Neben der Station an der Schwanthalerhöhe seien solche auch an der U-Bahn-Haltestelle Universität, am Olympiazentrum, am TU-Standort in der Arcisstraße, am Scheidplatz oder am Leonrodplatz zu sehen. "Alle Stationen werden, sofern nicht bereits geschehen, in den nächsten Tagen komplettiert", sagt Solic, erhalten also eine Infostele, in der die Technik verbaut ist, sowie Radständer. "Diese Stationen sind dann einsatzbereit." Eigentlich fehlt nur noch der OB, um den Startschuss zu geben.

© SZ vom 12.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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