Meine Woche:Elf Proben bis zum großen Auftritt

Lesezeit: 1 min

Pfarrerin Christine Untch musiziert mit Kindern. (Foto: Matthias Ferdinand Döring)

Pfarrerin Christine Untch studiert mit Kindern ein Luther-Musical ein

Von Renate Winkler-Schlang

Bogenhausens Pfarrerin Christine Untch Doppelgemeinde Immanuel und Nazareth will biblische Botschaften auf moderne Weise vermitteln, mit Musik, Tanz und Theater. Dahinter aber steckt für sie eine alte Weisheit von Martin Luther, dem Urheber der Reformation: "Die Musik ist die beste Gottesgabe. Durch sie werden viele und große Anfechtungen verjagt. Musik ist der beste Trost für einen verstörten Menschen, auch wenn er nur wenig zu singen vermag. Sie ist eine Lehrmeisterin, die die Leute gelinder, sanftmütiger und vernünftiger macht." Christine Untch hat sich diese erbauliche Luther-Sentenz eigens aufgeschrieben und zitiert sie mit Freude, denn der Spruch passt so gut zu dem Projekt, das sie in dieser Woche startet: dem Reformations-Musical für Kinder mit dem Titel "Alles Liebe, Martin Luther".

Eine möglichst große Schar von Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 14 Jahre will sie als Organisatorin am 20. Mai in der evangelisch-lutherischen Nazarethkirche auf die Bühne bringen. Die erste Probe ist an diesem Freitag, 27. Januar, 15.30 Uhr, in der Kirche an der Barbarossastraße 3. Kommen darf, wer Lust hat, auch anders- oder gar nicht gläubige Kinder. Die Gemeinde hat schon Erfahrung mit musikalischer Bibel-Bildung, es gab Musicals über Petrus und Timäus. In diesem Luther-Jahr musste es natürlich der große Kirchenmann sein. Es gebe bereits mehrere Luther-Musicals, hat Pfarrerin Untch recherchiert. Sie hat mit Bedacht eines ausgesucht, das in unserer Zeit spielt: Im Stück probt eine Schulklasse für ein Luther-Musical. Da taucht plötzlich der "echte" Luther auf. "Es wird spannend, witzig."

Besonders gefällt Christine Untch, dass es Lieder enthält, deren Texte Mut machen gegen die Angst - und somit besonders gut in unsere Zeit passen. Das werde seine Wirkung entfalten, bei den Kindern, bei deren Eltern, bei den Zuhörern im Mai. "Ich bin ganz begeistert", sagt die Pfarrerin. Sie hält die Fäden in der Hand, organisiert, bringt Requisiten und Materialien herbei, macht Termine fix, auch mit einem Chor der Fritz-Lutz-Schule, der mitsingt, sie steuert die Werbung. Aber sie hat auch eine Schar kompetenter Helferinnen, die eine kümmert sich ums Kinderorchester, die andere um den Chor, es gibt eine Tanzpädagogin, eine Regisseurin und eine Kulissenmalerin. Elf Proben insgesamt, dann muss alles sitzen.

Daneben aber läuft der "normale" Alltag mit Dienstbesprechung, Taufgespräch und Gottesdienstvorbereitung. Und mit ihrer Familie, den beiden Kindern, mit denen sie auch gerne singt.

© SZ vom 23.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: