Sie ist eine der beliebtesten Kulturveranstaltungen in München. Die "Oper für alle". Doch die Übertragung für diesen Sonntag, 31. Juli, wurde nun aus Pietätsgründen abgesagt. Der Grund: Parallel zu der Veranstaltung findet ein Gedenkgottesdienst und der Trauerakt für die Opfer des Münchner Amoklauf statt. Es scheine "nicht der richtige Zeitpunkt für eine sommerliche Großveranstaltung vor den Toren des Hauses zu sein, wenn in unmittelbarer Umgebung getrauert wird", so Staatsintendant Nikolaus Bachler.
Derzeit werde ein Ersatztermin im Herbst geprüft, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Veranstaltung sollte die Münchner Opernfestspiele beschließen. Seit inzwischen 20 Jahren wird dabei eine Vorstellung im Nationaltheater in Bild und Ton live und für die Zuschauer kostenlos auf den Max-Joseph-Platz übertragen. Auf diese Weise kommen die vielen Opernliebhaber, die keine der begehrten Karten für die fast immer ausverkauften Vorstellungen ergattert haben, in den Genuss einer Inszenierung. Die Stimmung unter den Tausenden Zuschauern ist dabei recht ausgelassen, so dass ein Catering-Service in diesem Jahr erstmals sogar Picknick-Pakete anbieten wollte.
Die Vorstellung selbst wird indes stattfinden. Auf dem Programm der Bayerischen Staatsoper steht für Sonntag Richard Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg" mit Startenor Jonas Kaufmann als Walther von Stolzing, Wolfgang Koch als Hans Sachs und Sara Jakubiak als Eva. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Kirill Petrenko inne; die Neuinszenierung stammt von David Bösch. Für September und Oktober sind noch weitere Vorstellungen der "Meistersinger" geplant.