Lyrik:Dichter dran an alten Freunden

Mit einem zweitägigen Sommerfest erinnern Peter Handke, Michael Krüger und manche mehr an den Petrarca-Preis.

Von Antje Weber

Im vergangenen Jahr blieb einer der Stühle auf der Bühne leer. Er war für Peter Handke vorgesehen, der darauf jedoch nur kurz Platz nahm und schnell wieder im Publikum verschwand. Ob das in diesem Jahr ähnlich sein wird, wenn in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste wieder der Petrarca-Preis gefeiert wird? Genauer gesagt: wenn an ihn erinnert wird. Denn der von Hubert Burda gestiftete Preis wurde von 1975 bis 2014 verliehen.

Im vergangenen Jahr wurde nun eine neue Tradition begründet: Mit einem zweitägigen Sommerfest in München will der einstige Juror und heutige Akademie-Präsident Michael Krüger mit einigen Mitstreitern die Erinnerung an den Dichterpreis wachhalten, der einst an verschiedenen Petrarca-Orten verliehen wurde. Und will sich dabei auch, so darf man annehmen, einmal wieder gepflegt mit alten Freunden austauschen. Doch nicht nur.

Am ersten Abend in der Akademie stehen einstige Preisträger im Mittelpunkt: Peter Handke und Krüger erinnern an den sorbischen Dichter Kito Lorenc, Peter Hamm spricht über den böhmischen Dichter Jan Skácel, Elisabeth Edl und Wolfgang Matz präsentieren ihre Neu-Übersetzungen von Philippe Jaccottet. Am zweiten Abend lesen drei Dichter im Lyrik Kabinett: Robin Robertson aus Schottland spricht mit seinem Übersetzer Jan Wagner, als Quotenfrau darf die junge Lyrikerin Anja Kampmann ihre Gedichte vortragen, und der Grieche Haris Vlavianos liest zusammen mit seinem Übersetzer Torsten Israel. Viele Stühle werden da sicherlich nicht leer bleiben.

Petrarca-Preis - Sommerfest, Fr., 15. Juni, 18 Uhr, Bayer. Akademie der Schönen Künste; Sa., 16. Juni, 17 Uhr, Lyrik Kabinett.

© SZ EXTRA vom 14.06.18 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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