Lehrlinge:Bäcker und Wirte suchen

Am 1. September hat das neue Ausbildungsjahr begonnen, jetzt gibt es die erste Bilanz: Nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) sind im Landkreis München noch 673 Ausbildungsplätze unbesetzt. Gleichzeitig seien 247 junge Menschen registriert, die noch einen Betrieb für ihre Ausbildung suchten. In einigen Branchen gibt es noch besonders viele Lehrstellen, dazu zählen zum Beispiel das Bäckerhandwerk mit 51 unbesetzten Ausbildungsplätzen und die Hotel- und Gastronomie-Branche mit 29.

Für die Gewerkschaft ist das nicht verwunderlich. "Die Jugendlichen wissen, dass sie keine Standard-Arbeitszeit, keinen Nine-to-five-Job bekommen. Die Brötchen werden nun mal früh gebacken. Und in der Gastronomie wird es abends spät", sagt NGG-Geschäftsführer Mustafa Öz. Deshalb komme es darauf an, die Jugendlichen mit deutlich attraktiveren Arbeitsbedingungen vom Bäckerhandwerk und von der Gastronomie zu überzeugen. Auch der hohen Abbrecherquote in diesen Bereichen müsse schnell etwas entgegengesetzt werden, so der Gewerkschafter.

Um das Image der Branchen wieder zu verbessern, fordert die Gewerkschaft höhere Löhne und bessere Regelungen bei der Arbeitszeit. "Guter Nachwuchs fällt nämlich nicht vom Himmel. Den muss man suchen und dem muss man dann auch etwas bieten", so Öz.

© SZ vom 20.09.2016 / jjw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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