Wolf-Ferrari-Haus:Geballte Klasse

Lesezeit: 2 min

Originelle Jazz- und Klassikkonzerte in Ottobrunn

Von Udo Watter, Ottobrunn

Die Liaison zwischen den Veranstaltern der Ottobrunner Konzerten und der Bostoner Jazz-Universität Berklee College of Music währt nun bereits fünf Jahre. Die berühmte Bostoner Institution, an der Größen wie Quincy Jones, Pat Metheny, Al die Meola, Esperanza Spalding, Terri Lyne Carrington, Jan Hammer oder John Scofield studiert haben, kommt nun zum sechsten Mal seit 2012 nach Ottobrunn. Zum einen finden im Wolf-Ferrari-Haus wieder die deutschlandweit einzigen Auditions - Aufnahmeprüfungen - für das College statt mit Anwärtern aus vielen Ländern. Zum anderen zeigt an diesem Freitag, 8. Dezember, dort das Ron Savage Trio sein Können mit einem virtuosen Mix aus Swing, Bebop und afrikanischen Rhythmen. Ron Savage, Drum-Professor am Berklee wird mit zwei vielversprechenden Talenten der Kaderschmiede an Piano und Bass aufspielen. "Der alte Hase mit den beiden Jungen. Das wird spannend", sagt Veranstalter Cornelius Claudio Kreusch, der selbst Absolvent des Berklee College ist.

Knapp eine Woche später avanciert das Wolf-Ferrari-Haus erneut zur Bühne für außergewöhnliche Musiker aus dem Bereich des Jazz - und der Klassik. Die künstlerischen Leiter der Ottobrunner Konzerte, neben Cornelius Claudio noch sein Bruder Johannes Tonio Kreusch, haben ein dreitätiges Klavier-Festival auf die Beine gestellt, das arrivierte Pianisten aus beiden Genres versammelt. Den Auftakt machen am Donnerstag, 14. Dezember, zwei wegweisende deutsche Jazzmusiker: Barbara Dennerlein und Axel Zwingenberger. Die eine gilt als Meisterin an der Hammond-Orgel, die dieses Instrument in den Achtzigern wieder populär machte. Der andere ist wohl der bekanntes Boogie-Woogie-Pianist des Landes. "Zwei Ikonen an einem Abend", schwärmt Cornelius Claudio Kreusch. "Sie werden solo auftreten, aber auch zum ersten Mal überhaupt zusammen spielen."

Einen Tag später, am Freitag, 15. Dezember, entfaltet sich dann geballte virtuose Klasse in einem besonderen Format: dem Piano-Marathon. Nachdem in vergangenen Jahren Tastenkünstler aus dem In- und Ausland die Bandbreite pianistischer Jazz-Stile präsentierten, erhält der Abend nun eine klassische Note. Namhafte Klassikpianisten interpretieren Meisterwerke aus den vergangenen Jahrhunderten, darunter Bernd Glemser, Michael Endres, Mona Asuka, Christopher Park, das Duo d'Accord oder Ani and Nia Sulkhanishvili. Ihnen allen, wie auch den weiteren Teilnehmern Alexej Gorlatch, Michael Korstick, Alexander Schimpf, gemeinsam ist, dass sie beim Label Oehms Classic unter Vertrag sind. "Wir wollten diesmal auch in die klassische Richtung gehen", sagt Kreusch. Die Spielzeit ist maximal 15 Minuten, es dürfte ein dichter und kompakter Abend werden - zudem nimmt der BR das Konzert auf. "Das Format ist nicht einfach für die Künstler. Aber wir dürfen Höchstleistungen erwarten", glaubt Kreusch. Neben Meet-the-Artist-Gesprächen nach den Konzerten werden am Samstag noch Piano-Workshops angeboten.

Karten und Informationen zu den Konzerten am 8., 14. und 15. Dezember gibt es unter 089/60 80 83 02, www.wfh-ottobrunn.de, www.ottobrunner-konzerte.com

© SZ vom 08.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: