Wohnungsbau:Gemeinde Haar sucht Übergangslösung für Mieter

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Die Sanierung der Häuser aus den Fünfzigerjahren lohnt sich nicht. Deshalb werden sie abgerissen. (Foto: Sebastian Gabriel)

Bis die Häuser an der Johann-Strauß-Straße durch Neubauten ersetzt sind, müssen die Bewohner anderswo unterkommen

Von Bernhard Lohr, Haar

Die verunsicherten Mieter des gemeindlichen Wohnhäuser an der Johann-Strauß-Straße haben das Wort der Bürgermeisterin: "Wir werden nicht kündigen", versprach Gabriele Müller (SPD) jüngst im Gemeinderat den Bewohnern der Anwesen mit den Hausnummern eins bis fünf. Der Gemeinderat hat im April beschlossen, die Gebäude abzureißen und neu zu errichten, weil sich eine Sanierung nicht mehr rentiert. Die 18 Wohnungen in den Gebäuden aus dem Jahr 1952 befänden sich in desolatem Zustand hieß es damals als Begründung.

Unter anderem müssten die Dächer repariert und die Gebäude erst einmal gedämmt werden. Ver- und Entsorgungsleitungen sowie Heizungsrohre wären zu erneuern. Seit dem einstimmig gefassten Beschluss, dass sich das alles nicht lohnt und deshalb die Gebäude ersetzt werden sollen, waren einige Mieter doch arg verunsichert. Schließlich sollen sie ihre Wohnungen räumen.

Doch die Gemeinde will mit Bedacht vorgehen. So wurden alle Mietparteien auf Wartelisten für eine Gemeindewohnung gesetzt. Drei Mieter sind auf diesem Weg schon zu einem neuen Obdach gekommen, wie es im Gemeinderat jetzt hieß. Bürgermeisterin Müller sagte, gerade die Gemeinde als Vermieter sei verpflichtet, "dass mit den Mietern anständig umgegangen wird". Sie räumte aber auch ein, dass es angesichts des angespannten Wohnungsmarkts schwierig ist, eine Übergangslösung für die Zeit hinzubekommen, bis die neuen Gebäude stehen. Die Zeit drängt auch, so marode sind die Häuser.

Die Neubauten würden mehr Komfort, aber auch mehr Wohnfläche bieten, so die Bürgermeisterin. Umsetzen will die Gemeinde das Bauprojekt mit Hilfe des neuen Kommunalunternehmens.

Dieses soll auch wieder Zuschüsse aus dem Wohnbauförderprogramm des Freistaats nutzen, ähnlich wie bei den an der Katharina-Eberhard-Straße, an der Heimgartenstraße in Gronsdorf und am Waldfriedhof geplanten Gemeindebauten. Der Zeitdruck, noch schnell ins ursprünglich bis 2019 terminierte Förderprogramm reinzukommen, ist etwas abgefallen. Die Staatsregierung hat das Programm bis Mitte 2025 verlängert. Die Gemeinde will im Jahr 2021 mit dem Abriss der Gebäude an der Johann-Strauß-Straße beginnen. Ein längerer Aufschub sei "aus bautechnischer Sicht nicht ratsam", heißt es vom Bauamt.

© SZ vom 13.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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