Verkehr:Alternative zur S-Bahn

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FDP: Regionalbahnen sollen in Unterschleißheim halten

Eine Lösung, um rasche Entlastung für Pendler mit gespannten Nerven im Norden des Landkreises zu bringen, danach suchen Kommunal- und Regionalpolitiker aller Couleur. Die Landkreis-FDP bringt jetzt einen neuen Vorschlag ins Spiel, um diesem Problem zu begegnen: Die Regionalbahnen sollen künftig auf ihrem Weg von München nach Freising und umgekehrt Halt in Unterschleißheim machen und so die größte Landkreiskommune besser erreichbar machen.

Während Berufsverkehrszeiten sollen Regionalzüge künftig zwei Mal pro Stunde am Unterschleißheimer Bahnhof stoppen.

Einen entsprechenden Antrag hat FDP-Vertreter Manfred Riederle Anfang März in den Unterschleißheimer Stadtrat eingebracht. Auf diese Weise, so die Idee der Liberalen, soll die S-Bahnlinie entlastet und der öffentliche Nahverkehr um eine weitere Alternative erweitert werden. Der Vorschlag sei unbürokratisch machbar und finanziell zu stemmen. Der Regionalzug halte heute in Freising im Durchschnitt etwa eine Minute lang; das müsse auch in Unterschleißheim möglich sein, argumentierte der ehemalige bayerische Wirtschaftsminister und jetzige Landtagskandidat Martin Zeil vergangene Woche bei einer Bürgerdiskussion in Unterschleißheim.

Stadtrat Riederle kritisiert, die Situation der S-Bahn in Unterschleißheim sei "untragbar". Er beruft sich mit seiner Forderung auf eine Aussage des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann Anfang März, dass man die Bürger mit Verbesserungen nicht auf die Eröffnung der Zweiten Stammstrecke 2026 vertrösten könne.

Unterschleißheims Bürgermeister Christoph Böck (SPD) stuft die Forderung als "sehr optimistisch" ein. Für die Regionalbahn sei die Deutsche Bahn und nicht das bayerische Innenministerium zuständig, gibt Böck zu bedenken: "Mit einem netten Schreiben wird das sicherlich nicht zu machen sein." Er sei gespannt auf Riederles konkrete Ausführungen zu seinem Antrag im Stadtrat, sagt Böck. Die Bahn solle sich nicht rausreden, sondern Lösungen finden, fordert Riederle: "Eine Minute Halt mehr auf der Fahrtstrecke würde das Kraut auch nicht fett machen."

Der Stadtrat wird den Antrag in seiner Sitzung am 18. April behandeln.

© SZ vom 04.04.2018 / gna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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