Unterschleißheim:Zwei Varianten für den Hollerner See

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Der Siegerentwurf überzeugt die Jury durch das Wegekonzept und die dezent gehaltene Sauna. Ob die kommt, bleibt offen.

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Für die weitere Entwicklung des Hollerner Sees gibt es jetzt einen Plan - nur noch keine Inhalte. Die drei Plangutachten von Fachbüros zur möglichen Zukunft des Erholungsgebietes wurden am Mittwoch intern vorgestellt und von einer Jury über zehn Stunden diskutiert und bewertet. Die abschließende Empfehlung für die Vorschläge des Freisinger Büros Ver.de bedeutet dabei noch keine Festlegung auf die zentrale Streitfrage der Intensität der künftigen Nutzung, denn jeder Entwurf umfasst eine Variante mit und ohne der strittigen Seesauna.

Zum Monatsende werden die Pläne in ihren Varianten in einer öffentlichen Ausstellung gezeigt. Anschließend trifft dann der Echinger Gemeinderat die Entscheidung, ob der Empfehlung der Jury gefolgt wird, welche Ansätze und Gedanken aus den anderen Beiträgen eingehen - und ob Seesauna oder Caravanstellplatz umgesetzt werden. Innerhalb der drei Entwürfe enthielt der Freisinger Siegerplan die Hälfte der Stimmen aus der Jury, bestehend aus dem elfköpfigen Bauausschuss des Echinger Gemeinderats, drei Vertretern aus dem Unterschleißheimer Rathaus sowie vier Fachleuten, darunter die Freisinger Kreisbaumeisterin Antonia Seubert. Unter den Beratern ohne Stimmrecht war unter anderem der Echinger Altbürgermeister Josef Riemensberger (CSU). Hinter dem Siegerentwurf versammelten sich auch die beiden Bürgermeister, Sebastian Thaler (parteilos) aus Eching und Christoph Böck (SPD) aus Unterschleißheim.

Über die zentrale Streitfrage entscheidet der Echinger Gemeinderat

Thaler sagte anschließend, dies sei "mit Abstand der durchdachteste Entwurf" gewesen. Besonders beeindruckt hat die Jury wohl ein stimmiges Wegekonzept und ein Gestaltungsansatz, der sich aus der Topografie und der Historie des Gebiets herleitet. Thaler berichtete, dass in der Variante des Siegerentwurfs mit Saunanutzung dieses Objekt "sehr gut integriert" sei und keine exponierte Bedeutung bekomme.

Auch aus den beiden anderen Entwürfen, auf die sich immerhin auch die Hälfte der Jury-Stimmen versammelte, könne man "durchaus einiges rausziehen", erwartet der Echinger Bürgermeister. Die Reihung der Jury bedeutet nur eine Empfehlung, einen Sieger im Wettbewerbssinne gibt es nicht. Alle drei Gutachten gehen nun in die Verfügung der Gemeinde Eching über, sodass der Gemeinderat die Elemente belebig kombinieren kann.

Der See liegt komplett auf Echinger Flur, weshalb planungsrechtlich die Gestaltung ausschließlich dem dortigen Gemeinderat obliegt. Mit Unterschleißheim hat sich Eching zu einem Zweckverband zum Unterhalt des Sees verbunden. Am Rande der Jurysitzung haben Vertreter der Stadt schon deutlich gemacht, die Varianten mit Seesauna keinesfalls akzeptieren zu wollen.

Die Ausstellung mit den Planentwürfen im Echinger Rathaus wird am Dienstag, 31. Januar, um 17 Uhr eröffnet. Anschließend ist sie dort für mindestens zwei Wochen geöffnet.

© SZ vom 20.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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