Unterhaching:Von neun bis einundachtzig

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Gibt bei dem Konzert "Zeitsprung III" an diesem Donnerstag den Ton an: Monika Beck von der Musikschule. (Foto: Claus Schunk)

In einem Bläserprojekt der Musikschule Unterhaching spielen Jung und Alt zusammen

Interview von Jana Treffler, Unterhaching

Unter dem Motto "Musik berührt, bewegt, verbindet" spielen in Unterhaching an diesem Donnerstag 70 Musiker jeden Alters gemeinsam in einem Projektorchester. In dem Konzert "Zeitsprung III" präsentieren sie die Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit. Die Leiterin des Bläserprojekts, Monika Beck von der Musikschule Unterhaching, erzählt, wie Gemeinschaft im Zusammenspiel gelingen kann.

SZ: 70 Musiker auf einmal - gibt das nicht ein großes Durcheinander? Oder wie schaffen Sie es, dass Menschen so unterschiedlichen Alters harmonisch zusammenspielen?

Monika Beck: Na ja, das klappt sehr gut, aber ganz automatisch geht es natürlich auch nicht. Zu den 70 Bläsern kommen ja noch drei Schlagzeuger hinzu. Kinder wie Erwachsene bekommen ihre Noten acht Wochen vor unserem gemeinsamen Wochenende und dann wird alles zusammen eingeübt.

Wie groß ist der Altersunterschied der Teilnehmer?

Unsere Jüngste ist derzeit neun Jahre alt und spielt Blockflöte, die Älteste mit 81 spielt Querflöte. Insgesamt hält es sich altersmäßig sehr die Waage. Einen genauen Altersdurchschnitt könnte ich aber gerade gar nicht bestimmen. Sogar ganze Familien, also Vater, Mutter und Kind, spielen bei uns mit.

Gibt es altersabhängige Präferenzen bei der Instrumentenwahl?

Nein, die meisten spielen Holzblasinstrumente. Die größeren Instrumente wie Posaune, Bass- und Tenorblockflöten oder Bariton und Tenorsaxofon werden eher von Erwachsenen gespielt.

Wie läuft so ein Wochenende ab?

Bei den vergangenen zwei Projekten waren wir immer in der Burg Schwaneck. Da sie dieses Jahr leider anderweitig belegt ist, probten wir in der Aula der Grundschule Neubiberg. Das war dann halt ohne Übernachten. Aber es ist wirklich schön zu sehen, wie alle voneinander lernen können.

Also sind die Kleinen auch nicht eingeschüchtert, wenn plötzlich erwachsene Musiker mit ihnen spielen?

Ganz und gar nicht. Das eigentlich Schwierige für alle Musiker ist, die eigene Stimme in den Gesamtklang zu integrieren. Sie kennen ihre Stimme nur im Einzelnen, nicht aber im Zusammenspiel mit anderen. In der Gemeinschaft, dem Voneinanderlernen und Aufeinanderhören, gelingt es dann innerhalb von kurzer Zeit, alle in Einklang zu bringen. Die Erwachsenen helfen den Kindern und die Kinder machen die Erwachsenen lebendig. In den Pausen wird zusammen gespielt und dabei erfinden sie ganz neue Spiele. Dadurch, dass man sich vorher größtenteils auch noch nicht kennt, außer man hat vielleicht den gleichen Musiklehrer, entstehen auch viele neue Freundschaften.

Was wird bei dem Konzert an diesem Donnerstag zu hören sein?

Wir haben drei Werke einstudiert: Die Toccata und Fuge in d-Moll von Johann Sebastian Bach, Arabian Dance von Roland Barret und die Titelmusik aus "The Lord of the Rings - The Fellowship of the Rings". Das Orchester wird bei unserem Konzert den Rahmen geben, aber es werden auch viele Einzelbeiträge zu hören sein, also Duos und Ensembles von Musiklehrern und Schülern der Musikschule Unterhaching.

Das Konzert "Zeitsprung III" findet am Donnerstag, 16. Juni, von 19 Uhr an im Unterhachinger Kubiz-Saal statt. Der Eintritt ist frei.

© SZ vom 16.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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