Unterhaching:Ein Satellit für die Jahnschule

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Der geplante Anbau soll größer werden - und zunächst auch vom benachbarten Gymnasium mitgenutzt werden

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Die Erweiterung der Jahnschule in Unterhaching soll nun noch größer werden als ursprünglich geplant. Der Bauausschuss des Gemeinderats sprach sich am Dienstag dafür aus, statt drei ebenerdige Räume in Modulbauweise einen zweistöckigen "Satelliten" auf dem Schul-Sportgelände hinter dem Kultur- und Bildungszentrum (Kubiz) zu errichten. Damit sollen sechs zusätzliche Klassenräume für die Grundschule entstehen. Angesichts weiterhin steigender Schülerzahlen in Unterhaching will die Gemeinde so ausreichend Platz für die Kinder schaffen.

Um in die Höhe bauen zu können, muss das Modulhaus entlang der Schulstraße ein ganzes Stück Richtung Westen rücken, um nicht mehr auf der Tiefgarage des Kubiz aufzusitzen. Dazu wäre der Baukörper nämlich zu schwer. Damit würde der Rasenplatz zwar erheblich kleiner, doch bliebe der Hartplatz für die Schüler erhalten, der nach den ersten Plänen überbaut werden sollte.

Der Neubau eines solche Satellitengebäudes würde nach ersten Kostenberechnung die Gemeinde etwa 2,2 Millionen Euro kosten. Eine Summe, bei der manches Gemeinderatsmitglied in der Bauausschusssitzung ganz schön schluckte. War man doch bei der ersten Diskussion einer Satellitenlösung im März dieses Jahre noch von weniger als einer Million ausgegangen. Fakt aber ist: Die Schule braucht möglichst schnell Platz, vier zusätzliche Räume sollen es mindestens sein, wie Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) nach Gesprächen mit der Schulleitung festgestellt hatte, sechs wären natürlich noch besser. Nun ist an der Jahnstraße in Unterhaching nicht nur eine der beiden Grundschule angesiedelt, sondern in direkter Nachbarschaft befindet das Lise-Meitner-Gymnasium, das derzeit auch ein Raumproblem hat, weil ein ganzer Trakt saniert wird. Im Zweckverband der weiterführenden Schule steht in der Novembersitzung daher die vorübergehende Auslagerung von sechs Klassenräumen auf der Tagesordnung. Immerhin 350 000 Euro würde eine Containerlösung für das Gymnasium kosten. Warum also nicht einen Deal machen, dachte sich Bürgermeister Panzer. Wenn es gelingt, den Satellitenbau der Grundschule bis zu den Osterferien 2017 zu errichten, könnten die sechs Klassenzimmer dort ja erst einmal von den Gymnasiasten genutzt werden. Von September an würde der Bau dann der Grundschule zur Verfügung stehen, die ihn zunächst vor allem für die Mittagsbetreuung nutzen will. Das Finanzielle wäre genau noch mit dem Zweckverband auszuhandeln, Panzer ist aber zuversichtlich, dass man sich da einig werden könnte: "Ich weiß, wie die Zweckverbandsräte ticken, das ist auf jeden Fall die bessere Variante für die Schüler des Gymnasiums, und das sind ja auch viele Unterhachinger", sagte er.

Ganz unkritisch sehen die Gemeinderatsmitglieder die Lösung nicht, die jetzt auf dem Tisch liegt und an diesem Donnerstag im Finanzausschuss sowie kommende Woche im Gemeinderat noch beraten und beschlossen werden muss. "Wir bauen einen Sportplatz zu und es stellt sich weiterhin die Frage, ob die Lösung nicht bald wieder zu klein ist", sagte Rudolf Felzmann von der CSU. Diese Befürchtung äußerte auch Bernard Maidment von der FDP: "Ich gehe davon aus, dass die sechs Räume auch nicht reichen und alles nur Salamitaktik ist." Panzer geht allerdings weiterhin davon aus, dass der Plan so erst einmal aufgeht. "Mit vier Räumen geht es, mit sechs Räumen haben wir mehr Luft." Eine andere Möglichkeit gebe es nicht, denn für eine neue Schule habe die Gemeinde weder ein Grundstück noch das nötige Geld.

Auch an der Grund- und Mittelschule am Sportpark war es zuletzt wegen der Leistungssportklassen sehr eng geworden. Doch hat die Schulleitung laut Panzer das Raumproblem inzwischen weitgehend gelöst, indem die Sportschüler nach und nach in die Regelklassen integriert werden.

© SZ vom 13.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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