Unterhaching:Asbest verzögert Sanierung des Lise-Meitner-Gymnasiums

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Bei Sanierungsarbeiten im Altbau des Lise-Meitner-Gymnasiums sind Asbestfasern festgestellt worden. (Foto: Claus Schunk)

Bei Bauarbeiten im Altbau des Unterhachinger Gymnasiums sind krebserregende Asbestfasern gefunden worden. Die Raumluft ist laut Messungen nicht belastet. Aber die betroffenen Räume stehen erst an Ostern wieder zur Verfügung.

Von Michael Morosow, Unterhaching

Bei Sanierungsarbeiten im Altbau des Lise-Meitner-Gymnasiums in Unterhaching sind Arbeiter auf den krebserregenden Baustoff Asbest gestoßen. Nach Darstellung der Schulleitung bestand und besteht für die Schüler und Lehrkräfte zwar keine gesundheitliche Gefahr. Doch wird sich die für November angesetzte Fertigstellung des Erd- und Untergeschosses nun bis zu den Osterferien verzögern, weil die Bauarbeiten im Ostflügel der Schule sich wegen des Asbests komplexer und vor allem zeitlich aufwendiger gestalten würden als geplant, wie es in einem Rundbrief des Direktorats an die Schülereltern heißt.

Bis zu den Weihnachtsferien muss die Schule improvisieren

"Maßnahmen, um die Raumknappheit zu überbrücken, sind bereits eingeleitet", schreibt die Schulleitung. Bis zu den Weihnachtsferien wird die Schule aber wohl weiter improvisieren müssen, um einen möglichst reibungslosen und störungsfreien Unterricht gewährleisten zu können. Danach werden laut der stellvertretenden Direktorin Michaela Trinder acht Container-Klassenzimmer aufgestellt.

Details dazu können Interessierte in einer Informationsveranstaltung am kommenden Mittwoch, 5. Oktober, in der Aula des Gymnasiums erfahren. Beginn ist um 19 Uhr. Dabei werde der Asbest-Sachverständige Peter W. Aschendorf aus Putzbrunn die aktuelle Situation und die getroffenen Maßnahmen erklären und für Fragen zur Verfügung stehen. Unmittelbar nach Entdeckung des Schadstoffes sei eine stichprobenartige Messung der Raumluft im Altbau veranlasst, sagte Michaela Trinder am Dienstag zur SZ. Das Ergebnis sei negativ gewesen.

In den Siebzigern war Asbest ein verbreiteter Baustoff

Als der Altbau des Unterhachinger Gymnasiums im Jahr 1975 errichtet wurde, war Asbest als feuerfester Dämmstoff das Maß aller Dinge, galt als sinnvoller Werkstoff zum Schutz gegen Kälte und Feuchtigkeit. Inzwischen weiß man um die gesundheitlichen Risiken, die von diesem einst hochgelobten Material ausgehen, insbesondere bei Abbruch- und Umbaumaßnahmen, wenn Asbestfasern freigesetzt werden. Seit 1993 ist der Einsatz in Deutschland verboten. Bei Abbrucharbeiten sind Arbeiter verpflichtet, Schutzanzüge und Mundschutz zu tragen.

Bis November hätten nach den bisherigen Planungen Kunsträume, Lehrerzimmer, der Direktorats- und Sekretariatstrakt im Erdgeschoss sowie Teile der Physik- und Biologieräumlichkeiten im Untergeschoss des Altbaus einzugsbereit sein sollen. Das wären sie auch gewesen, wenn nicht bei einigen der im Zuge der Fenstersanierung im abgesperrten Ostflügel des Altbaus freigelegten Wänden und Decken in geringen Mengen Asbest nachgewiesen worden wäre, unter anderem in der Spachtelmasse, wie es im Elternbrief des Direktorats heißt.

© SZ vom 28.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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