Unterföhring:SPD will Fraktionsräume im Gocklwirt

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Neuer Vorschlag für die künftige Nutzung der ehemaligen Gaststätte in Unterföhring

Seit August 2011 sind die Türen der früheren Gaststätte verschlossen - und fast genauso lang diskutiert der Unterföhringer Gemeinderat über eine tragfähige Nutzung für das Gocklwirt-Gebäude. Dieses befindet sich im Besitz der Kommune. Zunächst sollte das Haus im Herzen Unterföhrings zu einem Zentrum für die Seniorenarbeit umgewandelt werden. Der frühere Bürgermeister Franz Schwarz und seine SPD-Fraktion wollten im Gockl eine Tagespflege im Erdgeschoss sowie in den oberen Etagen altengerechte Wohnungen unterbringen; die Parteifreie Wählerschaft Unterföhring (PWU) war strikt dagegen, musste sich der Mehrheitsentscheidung seinerzeit im Gemeinderat aber beugen. Nach den Kommunalwahlen und mit dem neuen Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (PWU) dann die Kehrtwende: Parteifreie, CSU und Grüne sprachen sich im Dezember 2014 dafür aus, die ehemalige Gastwirtschaft im Erdgeschoss nicht zu einer Tagespflege-Einrichtung umzubauen, sondern wieder als Lokal zu nutzen. In den Stockwerken darüber sollen erschwingliche Wohnungen entstehen, die sich junge Gemeindebürger oder Bedienstete der Kindertagesstätten leisten können. So weit, so gut.

Nun allerdings wird wieder diskutiert über das Gockl-Gebäude. Während die CSU-Fraktion im Gemeinderat für einen Abriss und Neubau des südlichen Teils des Hauses plädiert, um die notwendigen Parkplätze für die Besucher der künftigen "Traditionsgaststätte" schaffen zu können, will die SPD das markante Bauwerk erhalten. Mit beiden Anträgen wird sich der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 12. November, im Rathaus beschäftigen, die um 19.30 Uhr beginnt.

Nach Meinung der SPD soll das Gockl-Gebäude saniert werden. Von einer Senioren-Einrichtung ist nun nicht mehr die Rede; geht es nach den Sozialdemokraten könnte im Erdgeschoss ein Veranstaltungssaal entstehen, den Vereine, Bürger und das Kulturamt für sein Programm nutzen können. Ebenfalls soll ein Gastronomiebereich eingebaut werden, den die Vereine, die Bürger oder ein Caterer für Veranstaltungen unter Einbeziehung des Saales nutzen können, heißt es in dem Antrag.

Was die weiteren Stockwerke angeht, hat die SPD eine ganz neue Idee: Im Ober- und Dachgeschoss sollen Fraktions-, Büro- und Konferenzräume für die Verwaltung und die im Gemeinderat vertretenen Parteien und Gruppierungen Platz finden. Begründet wird das Ansinnen damit, dass das Gockl-Gebäude zum "alten Unterföhringer Ortsbild" gehöre und in seiner Größe und Optik weitgehend erhalten bleiben solle. Durch die Nähe zu Bürgerhaus, Pfarrvilla, Rathaus und Schule "dient es ideal als Ergänzung zum Gemeindeleben". Das Erdgeschoss könne zu einer Veranstaltungsfläche mit angegliederten Gastronomieräumen umgebaut werden, so die SPD. Würde man die Fraktionsräume vom Rathaus in den Gockl verlagern, "können Räumlichkeiten für die Verwaltung im Rathaus kurzfristig gewonnen werden". Durch die temporären und unregelmäßigen Veranstaltungen am Wochenende sowie an einigen Abenden würden die acht bestehenden Stellplätze am Gebäude ausreichen; zudem könnten Nutzer und Besucher ihre Wagen am Rathaus parken oder in der Bürgerhausgarage abstellen.

© SZ vom 10.11.2015 / sab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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