Unterföhring:Langer Weg zu Rolltreppen

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Nachrüstung am Unterföhringer S-Bahnhof verzögert sich

Zu einer buchstäblich unendlichen Geschichte gerät offenbar die Absicht der Gemeinde Unterföhring, den örtlichen S-Bahnhof nachträglich mit Rolltreppen auszustatten. "Überall, wo das Eisenbahnbundesamt dabei ist, zieht es sich wie Kaugummi", sagte Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft, PWU) im Gemeinderat.

Im Sommer 2013 hatte das Gremium auf Antrag seiner Fraktion einstimmig beschlossen, eine Machbarkeitsstudie für den Einbau von Fahrtreppen im Bahnhofsgebäude in Auftrag zu geben. Nicht zuletzt, um vor allem älteren Menschen und Eltern mit Kinderwagen sowohl am nördlichen als auch am südlichen Zugang zum S-Bahnsteig mit Rolltreppen den Ab- und Aufstieg zu erleichtern.

Die Ergebnisse des Gutachtens liegen inzwischen vor, einen Gesprächstermin mit den Bahn-Verantwortlichen gibt es dagegen noch nicht. Der von Unterföhring beauftragte Projektsteuerer bemüht sich nach Angaben des Rathauses sehr darum, dass ein solcher in Bälde zustande kommt. Bürgermeister Kemmelmeyer stellte die Lokalpolitiker aber schon darauf ein, dass es noch dauern könnte, bis es so wirklich weit ist.

Grundsätzlich sieht die Verwaltung eine Möglichkeit, am Nordportal eine Rolltreppe einzubauen, wie es aus dem Rathaus heißt. Im südlichen Bereich des Bahnhofsgebäudes allerdings würde der Einbau einer Fahrtreppe einen erheblichen Eingriff in den Bahnsteig bedeuten, weshalb das örtliche Bauamt eine Liftanlage vorzieht.

Die Idee, den Unterföhringer Bahnhof mit Rolltreppen auszustatten, ist nicht neu. Wären 2002 durch die Kirch-Pleite die Einnahmen aus der Gewerbesteuer in Unterföhring nicht massiv eingebrochen, dann hätte der Tunnel-Bahnhof in der Mediengemeinde wohl drei Rolltreppen bekommen. Ein Loch im Gemeindesäckel ließ die Kommunalpolitiker damals sparsamer planen für die Ausstattung des Gebäudes. Aus dem Vorhaben, nicht nur in der Mitte des unterirdischen Bahnsteigs eine Rolltreppe zu platzieren, sondern auch den nördlichen und südlichen Zu- und Ausgang mit strombetriebenen Treppen zu versehen, wurde nichts.

© SZ vom 24.01.2017 / sab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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