Unterföhring:Gemeinde sagt Nein, Landratsamt Ja

Ober sticht Unter: Verweigert eine Kommune einem Bauwerber zum Beispiel ihre Zustimmung für sein Vorhaben, heißt das noch lange nicht, dass alles perdu ist. Denn das Landratsamt als übergeordnete Behörde kann den Beschluss der örtlichen Lokalpolitiker aufheben. Der Weg ist also frei, um ein Projekt in die Tat umzusetzen. So geschehen in Unterföhring. Und das sehr zum Ärger von SPD-Gemeinderat Thomas Weingärtner. Wie er ganz am Ende der jüngsten Sitzung berichtete, steht sie bereits, eine große Werbetafel direkt gegenüber dem Bürgerhaus. Dabei habe der Bauausschuss das Ansinnen, eine solche Anlage auf dem Grundstück in Privatbesitz abgelehnt. "Das Landratsamt hat sie genehmigt", kritisierte Weingärtner und konnte seinen Unmut kaum verhehlen. Immerhin hätten die Unterföhringer Gremien die Tafel als störend für das Ortsbild bezeichnet und deswegen dem Antrag nicht stattgegeben. Doch das Landratsamt "bestimmt immer öfter im Sinne der Bauwerber", klagte der SPD-Gemeinderat. Und das sei doch nicht hinzunehmen. Aus diesem Grund bat Weingärtner Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft Unterföhring, PWU) und CSU-Kreisrat Lorenz Ilmberger, sich auf Kreisebene dafür stark zu machen, dass die Gemeinderatsbeschlüsse nicht kassiert würden. Beide sagten dies zu.

© SZ vom 13.06.2016 / sab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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