Umwelt:Grünen stinkt Kohleverbrennung

Höchst umstritten: Das Heizkraftwerk Nord. (Foto: Stephan Rumpf)

Stadt soll Emissionen des Heizkraftwerks Nord reduzieren

Die Grünen im Kreistag wollen die Landeshauptstadt zu einer Reduzierung der Kohleverbrennung im Unterföhringer Heizkraftwerk Nord bewegen. Hierfür hat die Fraktion einen Antrag im Kreistag eingebracht. Dieser soll sich nach dem Willen der Grünen mit einer Resolution an die Stadt sowie die Stadtwerke München als Betreiber des Kraftwerks wenden. "Im Interesse des Klimaschutzes" sei eine deutliche Verminderung des Kohlendioxid-Ausstoßes nötig, heißt es in dem Antrag.

Die Verbrennung von jährlich 800 000 Tonnen Steinkohle aus Übersee im Heizkraftwerk Nord bewirke einen CO₂-Ausstoß von mehr als zwei Millionen Tonnen im Jahr und konterkariere die Bemühungen des Landkreises für eine Energiewende, kritisiert Grünen-Kreisrat Markus Büchler. Durch die Kohleverbrennung entstünden zudem Abgase und Feinstaub, die Schwermetalle wie hochgiftiges Quecksilber, krebserregendes Cadmium, Nickel und Blei enthielten und die umliegenden Gemeinden belasteten.

Mit ihrem Vorstoß unterstützen die Grünen die Gemeinden Ismaning und Unterföhring. Diese hatten unlängst kritisiert, dass die Landeshauptstadt das Kraftwerk noch weitere 20 Jahre am Netz lassen will, obwohl die Nachbarkommunen einen Großteil der Staubemissionen durch die dortige Kohleverbrennung abbekommen. Zudem fordern die Gemeinden die Neubewertung des Gutachtens, auf dessen Grundlage die schwarz-rote Mehrheit im Münchner Stadtrat die Laufzeit bis 2035 verlängert hat.

© SZ vom 28.05.2015 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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