"Theatron-Musiksommer":Schöner Krach unter neuem Dach

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Die Muschel ist weg, der Spaß bleibt: Der "Theatron-Musiksommer" bietet bei freiem Eintritt 63 Konzerte am Olympiasee.

Oliver Hochkeppel

Die Muschel ist weg. Wann genau die charakteristische Überdachung des Theatrons im Olympiapark beim seit 1974 veranstalteten Sommerfestival (seit 1996 unter dem Namen Musiksommer) Einzug gehalten hat, weiß keiner mehr ganz genau. Es ist jedenfalls so lange her, dass das Ding nun nicht mehr zu retten war. So wird ein konventionelles Dach in Normmaßen - was die Techniker freut - die auffallendste Neuerung sein, an die sich das Publikum gewöhnen muss.

Das gewohnte Muscheldach wird es in diesem Jahr nicht mehr geben, die Musik dürfte die Fans des Theatron-Musiksommers dennoch begeistern. 25 Tage wird das Festival in diesem Jahr dauern. (Foto: Stephan Rumpf)

Unscheinbarer, aber wichtiger ist, dass das benachbarte "Impark"-Sommerfest des Olympiaparks, das bisher auch musikalisch konkurrierte, nun ganz auf den Musiksommer abgestimmt wird (siehe Titelseite).

Die 2002 erreichte Weltrekord-Dauer von 31 Tagen am Stück (im Guiness-Buch der Rekorde verewigt) bietet das Festival heuer zwar nicht, aber die 25 Tage sind immerhin drei mehr als im vergangenen Jahr. 63 Konzerte kann man genießen, dazu kommen 24 Kurzfilme und zwei Feuerwerke - alles wie eh und je bei freiem Eintritt.

Los geht es am Donnerstag, 29. Juli, traditionell mit der Sparte "Singats". Vier Tage lang durchforsten neun Acts allerlei vokale Gefilde, vom Wienerlied (Die Strottern) über "Berber Grooves" (Nabass) und fränkischen Hip-Hop (Keller Kommando) bis zu Afro-Jazz (Carlou D & Band). Ein Tag gehört dem Jazz (mit Max.bab und Max von Moschs eigenem Septett inklusive Johannes Enders), zwei weiteren Streetwork-Hip-Hoppern und -Weltmusikern, bevor mit dem 13-tägigen "Rocksommer" das Kernstück des Festivals erreicht ist.

Nachwuchs und erfahrene Bands (Cat Sun Flower sind dabei, die Killerpilze als "Erwachsenenband", auch die früh vollendeten Soundbastler von Höngdobel kehren unter dem Namen Rip van Winkle zurück), lokale Helden (Mexican Elvis mit neuer CD) und Künstler aus aller Welt (erstmals zum Beispiel die irische Songwriterin Wallis Bird), Indie oder Metal, Elektro oder Punk - alles ist hier geboten.

An vier Tagen "Stadtteilszene Goes Theatron" präsentieren sich danach mit Songwriter-Heros Chris Void oder Ensembles wie Shurano oder Elektra Volksband gewissermaßen die Hausbands von Kulturzentren aus den Herzen der Stadtteilkultur, bevor das Münchner Jugendorchester das Ganze klassisch ausklingen lässt.

Theatron-Musiksommer, 29. Juli bis 22. August, Seebühne im Olympiapark, www.theatron.de, Eintritt frei

© SZ vom 29.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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