Taufkirchen:Wohlfühlatmosphäre in Violett

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Ullrich Sander ehrte auch Ludwig Tänzer (rechts), der in der S-Bahn zwei Frauen vor einem Grapscher schützte. (Foto: Claus Schunk)

Gut ausgeleuchtet präsentiert Bürgermeister Ullrich Sander die Zukunftsplanung

Von Iris Hilberth, Taufkirchen

Ein dezentes Grün, dazu blasses Violett - das sind zwar nicht die Taufkirchner Farben, wie man sie aus dem schwarz-gelben Wappen oder dem blauen Logo der Gemeinde kennt. Doch gelten sie offenbar als geeignet, eine festliche Stimmung zu verbreiten und einen Neujahrsempfang ins rechte Licht zu rücken. Die oft monierte Bahnhofshallenatmosphäre im Foyer des Ritter-Hilprand-Hofs war am Freitagabend einer modernen Beleuchtung gewichen, die etwa 300 geladenen Gäste sollten sich in der Warteschlange zur Begrüßung von Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) und seiner Frau wohl fühlen.

Das neue Lichtkonzept für das Kultur- und Kongresszentrum war diese farbenfrohe Erleuchtung zum Beginn des neuen Jahres aber noch nicht. "Alles nur ausgeliehen", bestätigte der Leiter, Michael Blume, "aber so in etwa, müsse man sich das vorstellen", sagte er. Noch liegen die Pläne für neue Lampen und Lichterketten im Ritter-Hilprand-Hof auf Eis, "da brauchen wir noch etwas Geduld", so Blume. Und vor allem Geld. Nach dem letzten Kassensturz im Rathaus sah es nicht so rosig aus, schließlich braucht Taufkirchen vor irgendwelchen Lichtinstallationen für die Wohlfühlatmosphäre im Kulturzentrum zunächst rasch eine neue Grundschule.

Diese anstehende Baumaßnahme stand daher auch im Mittelpunkt des Ausblicks aufs neue Jahr von Bürgermeister Sander. "Nach vielen Jahren des Überlegens und Diskutierens wurden im Jahr 2017 die Weichen gestellt für den Neubau der Grundschule am Wald", sagte er in seiner Neujahrsansprache. Die Planungen liefen jetzt auf vollen Touren, "im Herbst soll Baubeginn sein", versprach er. Ansonsten hielt sich der Bürgermeister mit Ankündigungen für die kommenden zwölf Monate sehr zurück. "Viele Planungen ziehen sich leider immer wieder hin", gab er zu, "deshalb will ich von 2018 noch nicht zu viel erwarten, auch wenn wir schon einiges vorhaben." Wie man sich mit der Zeiteinschätzung täuschen könne, sehe man an der Lindenpassage, "die noch immer verrottet". Bereits vor einem Jahr hatte der Gemeinderat grünes Licht für ein neues Bauvorhaben auf dem Areal des unattraktiven und mittlerweile größtenteils leer stehenden Einkaufszentrums gegeben. 180 neue Wohnungen und eine moderne, überdachte Einkaufspassage sollen hier entstehen. Geschehen ist bisher allerdings noch nichts.

Anders ist es am Riegerweg, wo bereits die Baugrube ausgehoben wurde, "hier wird nun endlich der Supermarkt gebaut", betonte Sander. Und einen Termine konnte der Bürgermeister für 2018 schließlich ganz ohne Bedenken verkünden: Das 125-jährige Jubiläum des Burschenvereins vom 10 bis 13. Mai.

Überwiegend befasste sich Sander in seiner Rede allerdings mit dem vergangenen Jahr, in dem in Taufkirchen nicht nur die neue Grundschule auf den Weg gebracht wurde, sondern auch der Seniorenstützpunkt in der Eschenpassage und die Familienstützpunkte bei der Nachbarschaftshilfe und der Integra öffneten. Als neue Attraktionen und zusätzliche Gastronomie nannte er die in 2017 hinzu gekommene Jochen-Schweizer-Arena für Bodyflying und Surfen sowie das Café Brandwerk, das seit September den alten Ortskern belebe.

Und wie das bei Neujahrsempfängen so ist, gab es viel Lob und großen Dank an die Mitarbeiter im Rathaus, den Gemeinderat und die Ehrenamtlichen der Gemeinde. Einen hob Sander dabei besonders hervor. Er verlieh Thomas Auerbach, der 22 Jahre lang die Malteser in Taufkirchen aufgebaut und geleitet hat, die Ehrenmedaille und Ehrennadel der Gemeinde. Seinen Dank für "ihre selbstlose Hilfe" sprach Sander auch Ekkehard Schmitt aus, der einen Rollstuhlfahrer aus dem Autobahnweiher gerettet hatte, sowie Ludwig Tänzer, der zwei Frauen in der S-Bahn geholfen hatte, die von einem Mann angegrapscht und bedrängt worden waren.

© SZ vom 15.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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