Taufkirchen:Im Sesselkonstrukt nach Niederbayern

Rock und Folk - damit hat sich Mathias Kellner lange beschäftigt. Heute ist der Musiker längst in der bairischen Mundart angekommen. (Foto: Claus Schunk)

Dass es nach offiziellem Wissensstand noch niemandem gelungen ist, eine funktionierende Zeitmaschine auf den Markt zu bringen, hat den Charme, dass der Vorstellungskraft, wie eine solche denn aussähe, keine Grenzen gesetzt sind - vom schnittigen Auto mit Flügeltüren bis zum Sesselkonstrukt. Mathias Kellner baut seine "Zeitmaschin'" aus Gitarrenriffs und seiner vollen Stimme, die von rockig bis sanft reicht. Darin nahm der Liedermacher am Samstag die Zuhörer im Kulturzentrum Taufkirchen im Trio mit in seine niederbayerische Heimat. Zwischen Bum-Bum-Eis und Bushäusl liefert der Mundartsänger den Beweis, dass er nicht nur musikalisch zu überzeugen weiß. Auch seine kabarettistischen Ansagen und Anekdoten rufen durchaus Erinnerungen an große bayerische Vorgänger wach. Dass sich Kellner früh auch von amerikanischen Vorbildern hat beeinflussen lassen, ist unschwer zu hören, wenn Gitarrist Luck Cyrus Götze sein Instrument mit Bottleneck singen lässt oder Andreas Schechinger am Schlagzeug loslegt. Gemischt mit bodenständigem niederbayerischen Charme und klugen Mundarttexten eroberte sich das Trio rasch die Sympathien des Publikums; allein zum Mitsingen bedurfte es einer gewissen Überredung.

© SZ vom 09.11.2015 / gna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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