Taufkirchen:Die ewige Paraderolle

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Hansi Kraus in Ludwig Thomas "Lausbubengeschichten"

Das Begriffspaar "Lausbub" und "Lümmel" ist quasi unvermeidlich, wenn die Rede auf Hansi Kraus kommt. Der heute 65-jährige Schauspieler wird immer verbunden bleiben mit diesen humorvoll braven Verfilmungen der Sechziger- und Siebzigerjahre, in denen er als junger Ludwig Thoma ("Lausbubengeschichten") oder als Pepe der Paukerschreck ("Die Lümmel von der ersten Bank") sein Unwesen trieb. Interessant ist, dass der Münchner Schauspieler, der auch Ensemblemitglied der "Iberl-Bühne" ist, gar nicht im Freistaat geboren ist, sondern im schlesischen Gleiwitz/Gliwice, wie etwa auch der Fußballspieler Lukas Podolski - und ursprünglich Hans Krause hieß.

Im Kultur- und Kongresszentrum Taufkirchen wird er freilich am Sonntag, 19. November, in seiner bayerischen Paraderolle auftreten: als Ludwig Thoma in dem Lustspiel "Lausbubengeschichten". Worum geht's? Thoma und seine Freunde Ignatius Taschner und Albert Langen treffen sich regelmäßig in einem Münchner Wirtshaus zum Stammtisch. Bei Weißbier und Brotzeit gibt man sich dem Müßiggang hin, bis der Schriftsteller damit beginnt, sich Notizen zu machen. Seine Freunde finden das wenig witzig, will man doch im Wirtshaus nichts von der Arbeit wissen. Thoma erklärt, dass er an einem neuen Roman arbeite, seinen "Lausbubengeschichten". Nun soll er in der Runde wenigstens einige seiner Schülerstreiche erzählen, was eine unaufhaltsame Dynamik ins Rollen bringt: Zuerst schwelgen die drei Männer in ihren Schulerinnerungen und setzten sie szenisch um, später schließen sich Wirtin Gundel Muxeneder und Ausschankhilfe Franzi an, und schließlich übernehmen auch die drei Buben von der Kegelbahn die Rollen des Schülers Ludwig Thoma sowie seiner Klassenkameraden.

So verwandelt sich die Wirtsstube zum Klassenzimmer, in die Allgäuer Alpen sowie zur Wohnstube der Familie Thoma. Man darf davon ausgehen, dass das Publikum eine rechte Gaudi hat, dem ewigen Lausbuben Hansi Kraus und Kollegen bei der bühnengerechten Umsetzung von Thomas Erzählung zuzusehen. Die Vorstellung im Kulturzentrum, Köglweg 5, beginnt um 19 Uhr. Karten gibt es über 089/54 81 81 81 oder www.muenchenticket.de.

© SZ vom 17.11.2017 / wat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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