Sauerlach:Unterschriften für Kunstrasenplatz

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Die Sauerlacher Sportler hätten auch gerne einen Kunstrasenplatz. (Foto: Claus Schunk)

Der TSV Sauerlach beharrt auf seiner Forderung nach einer adäquaten Spiel- und Trainingsstätte. Einen Hybridrasen als Alternative bezeichnet Vorsitzender Hans Gruber als "Schmarrn"

Von Michael Morosow, Sauerlach

In seinem Kampf um einen Kunstrasenplatz bleibt der TSV Sauerlach am Ball. In der Sitzung des Gemeinderates am Dienstagabend hat der vor zwei Wochen neu gewählte Vereinsvorsitzende Hans Gruber dem Gremium die Dringlichkeit eines wetterbeständigen Spiel- und Trainingsfeldes ins Gedächtnis gerufen. Gleichzeitig hat der 1260 Mitglieder starke Großverein eine Unterschriftenaktion gestartet. Nachdem der Gemeinderat im April mit einem knappen Abstimmungsergebnis (neun zu neun Stimmen) beschlossen hatte, heuer kein Geld für ein künstliches Spielfeld investieren zu wollen, soll er dies nach Meinung Grubers in jedem Fall im nächsten Jahr tun. Der Vereinschef machte am Dienstag aber unmissverständlich klar, dass es ein Kunstrasenplatz sein müsse und zeigte einem Hybridrasen die rote Karte. "Ein Hybridrasen für Sauerlach ist ein Schmarrn", sagte Gruber und begründete seine Präferenz für einen Kunstrasen mit der Tatsache, dass ein Kunstrasen bis zu 2500 Stunden im Jahr bespielbar ist, während ein Hybridrasen Erholungsphasen braucht und allenfalls für jährlich 1200 Stunden zur Verfügung steht. Und beim TSV Sauerlach mit seinen acht Abteilungen und mehr als 500 Kindern und Jugendlichen zählt jede Trainingsstunde, vor allem in der Zeit zwischen November und Februar, da die winterliche Kälte auch die Handballer, Volleyballer, Wintersportler und Mitglieder der Gymnastikabteilung in die Mehrzweckhalle treibt und somit für die Fußballer, vor allem für die Nachwuchsspieler nur noch wenig Hallenstunden übrig bleiben.

In den Augen von Hans Gruber hat die Investition in einen Kunstrasen, die Kosten werden auf circa 450 000 Euro beziffert, den Charme, "dass alle was davon haben, auch die Schule und die VHS." Außerdem würden freie Kapazitäten in der Mehrzweckhalle geschaffen, was wiederum eine günstige Umgestaltung des Hallenbelegungsplans ermöglichen würde.

Das Anliegen des TSV Sauerlach ist dem Gemeinderat nicht neu. Bereits im Februar 2013 war der Verein mit diesem Wunsch an das Gremium herangetreten - mit der gleichen Begründung wie zuletzt, aber mit dem Unterschied, dass vor zwei Jahren die Kosten für einen Kunstrasenplatz auf lediglich 300 000 Euro taxiert worden waren. Bürgermeisterin Barbara Bogner (Unabhängige Bürgervereinigung) hatte damals zu bedenken gegeben, dass ein Kunstrasenplatz neben der bloßen Anschaffung eine ganze Reihe von Pflege- und Unterhaltskosten nach sich zöge, wie beispielsweise eine aufwendige Bewässerung im Sommer. Der Antrag des Vereins wurde vorerst auf Eis gelegt, er werde nach Klärung der noch offenen Fragen zu Bewässerung, Pflege und Unterhalt weiter behandelt, hieß es.

Mit einem weiteren Vorschlag zur Entzerrung der beengten Situation hatte Bogner im Oktober 2014 aufhorchen lassen. Die Bürgermeisterin ließ über den Bau einer zweiten Mehrzweckhalle mit gleichzeitigem Mensa-Anbau diskutieren. Dafür aber hätte der Hartplatz neben der Schule geopfert werden müssen, was weder dem Gemeinderat noch dem Verein gefiel. "Diese Sache ist damals in dieser Form nicht weiter verfolgt worden", erinnert sich Bogner.

Um seiner Forderung nach einem Kunstrasenplatz Nachdruck zu verleihen, hat der TSV Sauerlach vor wenigen Tagen eine Unterschriftensammlung in der Gemeinde, insbesondere in seinen eigenen Reihen gestartet. "Tausend bring ma alleine im Verein zsamm", gibt sich Hans Gruber zuversichtlich. Es zeichnet sich ab, dass im kommenden Winter 2015/2016 noch weniger Trainingszeit in der Halle zur Verfügung stehen werde wie im vergangenen Jahr, heißt es unter anderem im Begleittext der Unterschriftenlisten.

© SZ vom 21.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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