Sauerlach:Teppich statt Granulat

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Für den Kunstrasenplatz ist ein neuer Belag im Gespräch

Von Michael Morosow, Sauerlach

Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht, heißt es. Ob diese afrikanische Weisheit auch bei einem Kunstrasen greift, sei dahingestellt. Gesichert ist aber, dass die Fußballer des TSV Sauerlach seit fast schon fünf Jahren versuchen, den für einen geordneten Spiel- und Trainingsbetrieb eminent wichtigen Kunstrasenplatz zu bekommen. Bislang vergeblich. Jetzt müssen sie mit ihrem Anliegen abermals in die Verlängerung. Und wahrscheinlich wird wieder der Klubvorsitzende Hans Gruber mit Gefolgschaft auf den Besucherstühlen sitzen, wenn an diesem Dienstag der Gemeinderat zum xten Mal zum Dauerthema tagt. Im Mittelpunkt der Debatte werden wieder einmal der Preis und die Machart des Kunstrasens stehen. Und weil dazu neue Überlegungen im Gange sind, soll der Planer eingeladen werden, wie Bürgermeisterin Barbara Bogner (Unabhängige Bürgervereinigung) zuletzt im Bauausschuss angekündigt hat.

"Der TSV braucht den Platz", sagte Bogner. Der nächste Sportplatz werde beim Gymnasium stehen, so dieses tatsächlich in der Südgemeinde gebaut werde, und das könne zehn Jahre dauern. Das Verständnis der Ratsmitglieder für die Sorgen der Fußballer ist also nach wie vor groß, größer jedenfalls als der finanzielle Spielraum der Gemeinde.

Im März fasste der Gemeinderat den Beschluss, den Kunstrasenplatz anlegen zu lassen und hatte dafür 750 000 Euro in den Haushalt gestellt. Bis spätestens September, so wurde damals angekündigt, solle der Kunstrasenplatz fertiggestellt sein. Inzwischen, so Bogner, würden die Ausgaben auf 1,1 Millionen Euro geschätzt, weshalb jetzt eine reduzierte Variante in Erwägung gezogen werde. Als mögliche Streichposten wurden der Hügel mit Parkbänken, die Versetzung des Zaunes am Reißerweg, eine neue Flutlichtanlage sowie eine 15 000 Euro teuere Entwässerung genannt. Das seien Maßnahmen, die man zu einem späteren Zeitpunkt nachholen könne, hieß es im Ausschuss.

Nun aber gibt es die Idee, das Spielfeld in einer alternative Machart ausführen zu lassen. "Wir haben uns einen geknüpften Platz ohne Granulat angeschaut, der hat uns gefallen, aber der ist nicht billig", berichtete die Bürgermeisterin. Der Planer soll laut Bogner nunmehr dazu überredet werden, sich nun auch die Knüpfvariante anzuschauen. Ob sie nun auf einem Teppich trainieren und spielen oder aber auf einem Kunststoffrasen, das dürfte den Sauerlacher Fußballern inzwischen einerlei sein. Hauptsache der neue Belag kommt schnell.

© SZ vom 17.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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