Sauerlach:Pralle Wunschtüte

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Sauerlachs Grundschüler werden bald in eine Baustelle pendeln - das Schulhaus wird umgebaut. (Foto: Bardehle)

Die Sauerlacher Friedrich-von-Aychstetter-Grundschule soll für etwa 3,4 Millionen Euro modernisiert werden

Als die kleine Barbara im Jahr 1967 mit einer Schultüte unterm Arm erstmals die Friedrich-von-Aychstetter-Grundschule betrat, roch es darin wohl noch ein wenig nach Kleber und Farbe. Erst ein Schuljahr zuvor war das Gebäude an der Münchner-Straße fertig gestellt worden, mit ausreichend Platz für alle kleinen Sauerlacher. Inzwischen ist das Mädchen von damals Bürgermeisterin der Gemeinde und hat das Rechnen gelernt, was ihr gerade jetzt zupass kommt. Denn wenn Barbara Bogner heute an ihre alte Schule denkt, schwirren ihr siebenstellige Eurobeträge durch den Kopf, dazu noch Kubik- und Quadratmeter des Raumprogramms sowie ein Zeitplan. Wenn die Rechnung aufgeht, steht unterm Strich eine moderne Schule, die den Anforderungen der Zeit gerecht wird.

Nachdem die Schule seit 1967 immer wieder modernisiert worden ist, oder, wie die Bürgermeisterin es ausdrückt: "Die Schule ist eine Stücklerei, immer wurde eine Ecke dazu gebaut", hatte sich der Gemeinderat heuer darauf verständigt, im Rahmen seines Gesamtkonzeptes Schule-Sport-Betreuung die schulischen Belange zuerst in Angriff zu nehmen. Die Gesamtkosten werden auf circa 3,4 μMillionen Euro geschätzt, wobei die Gemeinde mit staatlichen Zuschüssen rechnen kann. Für den Anbau als ersten Schritt der Umsetzung des Gesamtkonzeptes wurden im aktuellen Haushalt 420 000 Euro eingestellt. In den beiden Folgejahren sind es jeweils 500 000 Euro. Mit der Umsetzung der Planungen hat der Gemeinderat das Münchner Architekturbüro Sturm, Peter und Peter beauftragt.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung ist Astrid Waindinger, Rektorin der Friedrich-von-Aychstetter-Grundschule, vor das Gremium getreten, zwar nicht mit einer Schul-, dafür mit einer Art Wunschtüte, die sie nach und nach entleerte. Mehr Raum und Licht soll die neue Mensa bekommen, die an das bestehende und Ende der Siebzigerjahre erweiterte Schulgebäude angebaut wird. Der etwa 200 Quadratmeter große Speisesaal soll 100 Kindern einen Platz zum Essen geben. Täglich und in drei Schichten bekommen bislang circa 80 Ganztagsschüler, 64 Hortkinder und 70 Kinder der Mittagsbetreuung darin eine Mahlzeit aufgetischt. Eine Aufstockung der alten Mensa scheitert bekanntlich aus statischen Gründen.

Außerdem in der Wunschtüte der Schulleiterin: Ein großer Büroraum für Sozialpädagogen , "egal ob für die Jugend-Sozialarbeit oder eine offene Ganztagesbetreuung", sagte die Schulleiterin. Auch Abstellräume und ein Arbeitszimmer mit Computer-Arbeitsplätzen für Lehrkräfte stehen auf der Wunschliste der Rektorin. Bisher verfüge man im Lehrerzimmer nur über einen Computer, "wo alle drumrumhüpfen", sagte sie. Gleiches gilt bislang wohl auch für ein weiteres Zimmer: "Einen zweiten Kopierraum, von dem würden wir träumen", verriet Astrid Waindinger. Ob die Träume der Rektorin wahr werden, wird sich aber erst noch herausstellen. Barbara Bogner fasste die Wunschliste der Rektorin mit den Worten zusammen: "Mitgenommen haben wir, dass die Räume und Bewegungsmöglichkeiten so groß wie möglich sein müssen."

Beim Thema Schulkonzept signalisierten die Bürgermeisterin, der Gemeinderat und die Rektorin Einigkeit: Es wird wohl eine offene Ganztagsschule (OGS) werden. Eine gebundene Ganztagsschule (GGS) sehe Unterricht an zwei Nachmittagen vor. "Da kommt nicht viel raus", sagte Astrid Waidinger und nannte auf Bitte von Peter Frimmer (UBV) die Vorteile der OGS: "Kernunterricht, Essen, Hausaufgaben, Spielen - das ist der bessere Weg."

© SZ vom 05.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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