Sauerlach:Die Entscheidungshelfer

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Wechsel an der Spitze: Nach dem Rücktritt von Johann-Georg Friedrich (li.) ist Werner Brenner jetzt auch offiziell neuer Agenda-Sprecher. (Foto: Agenda)

Die Agenda 21 arbeitet der Gemeinde zu

Von Ulrike Schuster, Sauerlach

Sie sind keine außerparlamentarische Opposition, Befindlichkeiten interessieren sie nicht. Den Mitgliedern des Sauerlacher Agenda-21-Team gehe es um den Inhalt, um "konstruktive, partnerschaftliche Arbeit" mit Gemeinderat und Verwaltung, sagt der neu gewählte Sprecher Werner Brenner. Sie liefern Analyse, Daten und Fakten. Die gewählten Repräsentanten sollen sich auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich zu entscheiden und umzusetzen.

Brenners Vorgänger Johann-Georg Friedrich war im Mai aus Altersgründen zurückgetreten. Seither führte Brenner die Geschäfte kommissarisch. Am vergangenen Mittwoch wurde der 72-Jährige von einer Vollversammlung offiziell zum Sprecher gewählt, wie der Vorsitzende der Agenda-Gruppe offiziell heißt.

Die lokale Agenda 21 in Sauerlach gibt es seit 2007, sie will unabhängig und überparteilich sein. Was sie eint, ist der Wille, die Gemeinde für die Zukunft gut aufzustellen, in Fragen der Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft ans Übermorgen denken. Das Team hat 30 Köpfe, die sich auf fünf Arbeitskreise verteilen: Soziales, Energie, Siedlung und Verkehr, Kultur und Wirtschaft. In jedem Bereich geht es um die üblichen, großen Linien: Lebensqualität erhalten und verbessern, natürliche und finanzielle Ressourcen vernünftig nutzen, die Bürger zur Verantwortung und zum Mitmachen anstiften, mehr Transparenz und bessere Vermittlung der kommunalen Entscheidungen.

Das Bürgerforum nimmt die Rolle zwischen der Gemeinde auf der einen Seite und den Akteuren aus Wirtschaft und Gesellschaft auf der anderen ein. Die Mitglieder stellen den Bedarf der Unternehmen an Gewerbeflächen fest, schreiben freie Job- und Ausbildungsplätze ins Gemeindeblatt, veranstalteten runde Tische. In Sachen Energie will die Gemeinde Sauerlach bis 2050 ihren Bedarf mit Hackschnitzeln, Holz, Sonne und Wind selbst decken. Also untersuchten die Agenda-Mitglieder, welche Dächer sich für die Fotovoltaik eignen, zuletzt wurde der Andreas-Kindergarten und das Rathausdach mit den großen schwarzen Platten gepflastert.

Auch bei der Schaffung von Gemeinde-Wohnungen am Rudolf-Diesel-Ring sowie dem betreuten Wohnen am Posthof machte der Verein mit. Aktuell geht es der Agenda um die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED und wie Bürgerdienstleistungen auf digital umgestellt werden können.

Der neue, Vorsitzendende Werner sieht als die größte Herausforderung bei der Zusammenarbeit die unterschiedlichen Arbeitszeiten. Die Verwaltung höre dann auf zu arbeiten, wenn die Ehrenamtlichen anfangen.

© SZ vom 25.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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