Hunde, die bellen, beißen nicht, heißt es. Ob einem Spaziergänger dieses Sprichwort zur inneren Gelassenheit verhelfen kann, wenn ihm eine deutsche Dogge Zähne fletschend auf Augenhöhe begegnet, darf indes bezweifelt werden. Selbst wenn Herrchen oder Frauchen beteuern: "Der tut nichts."
Denn gar manchmal sagen Herrchen und Frauchen ein paar Blutspritzer später auch: "Das hat mein Rambo noch nie getan." Wie dem auch sei, in der jüngsten Bürgerversammlung der Gemeinde Sauerlach fühlte sich Bürgermeisterin Barbara Bogner (UBV) bemüßigt, Hundehaltern ein wenig ins Gewissen zu reden, und erntete dafür Beifall von vielen Zweibeinern.
Große Hunde müssen an die Leine
In der Verwaltung sei es zuletzt häufig zu Beschwerden über freilaufende Hunde gekommen, sagte Bogner. "Denken Sie daran, dass es Menschen gibt, die vor Hunden Angst haben." Sie habe festgestellt, dass es zumeist dann zu Konflikten komme, wenn die Hunde dem Besitzer nicht folgen und sie keine Erziehung haben, sagte die Rathauschefin und erinnerte an die Hundehaltungsverordnung der Gemeinde. Diese besagt, dass Hunde ab einer Schulterhöhe von 50 Zentimetern in allen Ortsbereichen innerorts generell und außerorts auf ausgewiesenen Straßen, Wegen und Plätzen an die Leine zu nehmen seien. "Und sagen Sie net immer, der tut nichts", sagte sie.
Bürgermeisterin mahnt zur Verwendung von Kotbeuteln
Damit war ihr Traktat über den Hund nicht beendet. Ihre weiteren Ausführungen über die Bellos und Hassos auf Sauerlacher Geläuf lassen sich unter die Rubrik: "Entscheidend ist, was hinten rauskommt" einordnen. Zum Beispiel in den Grünanlagen: "Hier arbeiten unsere Gärtner - teilweise mit Hand. Es gibt nichts Unangenehmeres als Hundekot zwischen den Fingern. Bitte führen Sie ihre Hunde nicht da rein zum Sch. . .", appellierte die Bürgermeisterin an die Hundehalter und mahnte sie im gleichen Atemzug eindringlich zur Verwendung der Hundekotboxen, die die Gemeinde Sauerlach an vielen Stellen anbietet. An dieser Stelle blendete die Technik Folie 58 ein. Darauf zu sehen sind Hundekotbeutel, die an Bäume und Büsche gehängt wurden. Das nächste Mal, so steht zu vermuten, wird Barbara Bogner nicht mehr lange bellen, sondern gleich beißen.