Sauerlach:Anbauen - aber wo?

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Ein Anbau an der Westseite der Schule (rechts) soll nach dem Entwurf von Markus Wasserhess unter anderem die Mensa beherbergen. Simulation: Wasserhess Architekturbüro (Foto: N/A)

Drei Architektenbüros präsentieren Vorschläge für Sauerlacher Grundschule

Von Frederick Mersi, Sauerlach

Eine Erweiterung Richtung Osten, ein Anbau im Westen oder doch lieber eine "Erschließungsspange"? Die Sauerlacher Friedrich-von-Aychsteter-Grundschule klagt über Platzmangel und will mit einer Mensa die Ganztagesbetreuung stärken. Der Gebäudekomplex soll deshalb erweitert werden. Am Dienstagabend stellten drei Architekturbüros dem Gemeinderat ihre Vorschläge vor.

Elfriede Lechner-Momma, Architektin aus Rosenheim, warb für eine Erweiterung im Osten des Schulgebäudes. Die Mensa soll nach ihrem Entwurf 200 Quadratmeter Fläche erhalten, die Ganztagesbetreuung mit 100 Quadratmetern ausgestattet werden. Auf die Holzbauweise des bestehenden Gebäudes soll aus Kostengründen verzichtet werden. Rund 24 Meter lang soll der Bau sein und damit nah an den Hartplatz heranreichen. Da auch die Feuerwehrzufahrt zwischen Hartplatz und Anbau liegen soll, stieß der Entwurf bei Markus Hoffmann von der CSU schnell auf Bedenken. Axel Horn, Gemeinderat der Grünen, pflichtete dem bei: "Das ist mir zu eng." Sie verstehe die Bedenken, erwiderte die Architektin, merkte aber auch an: "Den Nachteil mit dem Hartplatz muss man eventuell in Kauf nehmen."

Diesen Punkt griff Markus Wasserhess, Architekt aus Sauerlach, bei der Präsentation seines Modells sofort auf: "Meine Stieftöchter wollen, dass der Hartplatz erhalten wird." Daher sieht sein Entwurf einen Anbau im Westen desselben Gebäudetraktes vor. Zusätzlich sollen bestehende Räume optimiert werden, ein Eingriff, der innerhalb der Sommerferien geschehen könnte, wie Wasserhess am Dienstag versicherte. Weitere Vorteile seines Entwurfs seien kurze Wege, die Nutzung des Kellergeschosses für Mehrzweckräume und die Möglichkeit weiterer Anbauten bei zukünftigem Raumbedarf.

Von reinen Anbauten als effektive Lösung des Raummangels hält man beim Architektenbüro Sturm, Peter+Peter aus München wenig: "Es geht nicht, nur an einer Stelle etwas dazu zu bauen", so Christian Peter bei der Vorstellung des eigenen Entwurfs. Hauptproblem sei die Erschließung des Gebäudes. Mit einer "Erschließungsspange" soll das Manko beseitigt werden: Der Haupteingang wird auf die Nordseite der Pausenhalle verlegt und mit einem überdachten Bereich ausgestattet. Hinzu kommt eine Verteilerbrücke zwischen diesem neuen Eingangsbereich und dem Südflügel des Gebäudes, an dessen westlicher Seite die Mensa angebaut werden soll. Im Freien sollen Sitzstufen zum Verweilen einladen. Es sei möglich, während der Bauarbeiten keine Bereiche im Schulbetrieb sperren zu müssen.

Alle Vorschläge erfüllen den von der Grundschule gemeldeten Raumbedarf und stellen Barrierefreiheit her. Bürgermeisterin Barbara Bogner zeigte sich daher zufrieden: "Es ist nichts wirklich Abwegiges dabei." Die prognostizierten Kosten dürften bei den weiteren Beratungen des Gemeinderats nach der Sommerpause allerdings eine zentrale Rolle spielen: Der Ostanbau von Lechner-Momma soll rund 1,8 Millionen, der Wasserhess'sche Westanbau 1,9 Millionen und der Vorschlag von Sturm, Peter+Peter rund 3,4 Millionen Euro kosten.

© SZ vom 30.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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