Putzbrunn:Flaschenhals im Süden

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Autobahnparallele: Putzbrunns CSU beklagt Staufalle bei Brunnthal

Die Bürgermeister im östlichen Landkreis haben ein ehrgeiziges Verkehrsprojekt auf den Tisch gebracht: eine Parallele zum Autobahnring A 99, die möglichst von Aschheim bis Putzbrunn verlaufen soll. Landrat Christoph Göbel (CSU) ist von dieser Sache überzeugt und geht sogar einen Schritt weiter: Seiner Meinung nach solle eine solche Schnellstraße sogar von Ismaning bis Ottobrunn gehen. Aus Putzbrunn meldet sich nun der CSU-Vorsitzende und Fraktionschef Eduard Boger zu Wort. Er begrüßt Göbels Ankündigung, mit den Gemeinden nach einer guten und finanzierbaren Lösung zu suchen. Seiner Meinung nach muss man die Problematik aber noch großräumiger betrachten.

"Um ein tragfähiges Verkehrsinfrastrukturpaket zu schnüren, muss doch vor allem der Flaschenhals am Autobahnkreuz Brunnthal genau unter die Lupe genommen werden", sagt Boger. Die jetzige Verkehrsführung mit der Ableitung des Hauptverkehrsstroms zur A 8 in Richtung Salzburg von drei auf nur eine einzige Fahrspur sei mit die Hauptursache für den entstehenden Rückstau auf der A 99. "Und damit auch für die Belastung der anliegenden Gemeinden durch den Ausweichverkehr", so der CSU-Politiker.

Was die seit Jahren umstrittene Umfahrung Putzbrunns angeht, so bedauert Boger, dass sich die Nachbargemeinde Hohenbrunn nicht auf eine Zusammenarbeit einlassen wollte. Eine mögliche Trasse wäre östlich der A 99 auch über Hohenbrunner Flur verlaufen, der dortige Gemeinderat erteilte dem gemeinsamen Projekt zuletzt jedoch eine wohl endgültige Absage. "In Hohenbrunn scheint man sich einer zukunftsfähigen Überlegung zur eigenen Verkehrsproblematik zu verschließen. Durch die Ablehnung unseres Vorschlages wurde, ohne jemals tiefer in die Überlegungen und Planungen eingestiegen zu sein, eine gute Chance verpasst sich selbst im Detail mit dem Problem zu befassen", sagt Boger, der sich sicher ist, dass das Thema Ortsumfahrung "wahrscheinlich früher als später" auch in Hohenbrunn wieder aktuell wird. "Ich bin dann sehr gespannt auf die Ansätze unserer Nachbargemeinde."

Nach Meinung des Putzbrunner Politikers ist es dringend notwendig "vom Kirchturmdenken einzelner Gemeinden wegzukommen". Und bei einer Betrachtung des "großen Ganzen" sei es aus seiner Sicht auch "sehr verständlich, dass die Forderungen nach dem Südring wieder auf den Tisch kommen".

© SZ vom 01.07.2015 / stga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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