Putzbrunn:"Ein bisschen Bammel"

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Putzbrunns Bürgermeister fürchtet den Laubholzbockkäfer

Von Stefan Galler, Putzbrunn

In Putzbrunn ist die Gemeindeverwaltung nach dem Fund eines mit einer lebenden Larve des Asiatischen Laubholzbockkäfers befallenen Ahornbaumes im Juni nach wie vor in Alarmbereitschaft. "Ich habe ein bisschen Bammel", sagt Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) und ergänzt mit Blick auf die Nachbargemeinde Neubiberg, wo wegen des Schädlings bereits umfassende Baumfällungen stattgefunden haben: "Die Gefahr rückt näher."

Im Putzbrunner Wald "Große Wiese" direkt an der Stadtgrenze war jene Larve, die kurz vor der Verpuppung und somit vor der Verwandlung zu einem flugfähigen Käfer stand, entdeckt worden. "Private Grundeigentümer auf Putzbrunner Flur waren dadurch nicht betroffen, dort ist auf unserer Seite nur Bannwald, da stehen ein paar Hütten, aber keine Bebauung", so Klostermeier. Ganz anders sieht es im Münchner Stadtteil Waldperlach aus, der unmittelbar an den Fundort grenzt: Rund um die Stollstraße und Rübezahlstraße werden innerhalb der 100-Meter-Grenze von August an alle befallenen und befallsverdächtigen Laubbäume gefällt, die zu den Wirtspflanzen des Asiatischen Laubholzbocks zählen. "Bislang hat man das Gefühl, in München ist das Bewusstsein, wie verheerend sich ein Befall mit diesem Käfer auf das Ortsbild auswirken kann, noch nicht recht entwickelt", sagt der Putzbrunner Rathauschef. "Aber ich fürchte, das wird sich ändern, wenn in Waldperlach die ersten Abholzungen beginnen."

Immerhin hat die Fraktion der Grünen/Rosa Liste Mitte der Woche mit einem Antrag im Münchner Stadtrat Erfolg gehabt: Ein "ortsbildprägender", gesunder Baum solle künftig einer Einzelfallprüfung unterzogen werden und könnte verschont bleiben, wenn die zuständigen Behörden des Freistaats auf eine Fällung zugunsten anderer präventiver Maßnahmen verzichten.

In Putzbrunn ist unterdessen durch den Fund der Laubholzbock-Larve an der Stadtgrenze die Quarantänezone von zwei Kilometern bis an den Rand von Putzbrunn Ort herangerückt. Schon zuvor waren durch die Funde in Neubiberg die Ortsteile Waldkolonie und Oedenstockach innerhalb des Rings gelegen.

© SZ vom 31.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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