Putzbrunn:Das große Knausern

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Im Putzbrunner Etat fehlen 350 000 Euro. Jetzt wird gespart

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Im Vorjahr lag ein dickes Vertragswerk unter dem Christbaum und die Maßgabe, sich doch zu überlegen, an welchen Stellen man noch den ein oder anderen Euro herausdrücken könnte. Diesmal können die Putzbrunner Gemeinderäte ein bisschen entspannter in die Weihnachtspause gehen. Es herrscht Einigkeit im Gremium, dass man nicht umhin kommen wird, die Hebesätze für die Gewerbe- und die Grundsteuer anzuheben, um die Schieflage im Etat auszugleichen. Man kommt ohne ganztägige Klausursitzungen aus, wie das noch im Januar 2015 der Fall war. Doch komplett im grünen Bereich ist die Jahresrechnung noch nicht, wie Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) sagt: "Wir haben noch eine Lücke von rund 350 000 Euro im Haushalt, wir werden uns verwaltungsintern durchhangeln, an allen Positionen die Berechnungen anpassen und im Zweifelsfall die letzten 100 000 Euro mit pauschalen Kürzungen erreichen." Das wären Posten, die ohne Probleme für ein Jahr ausgesetzt werden können, etwa neues Mobiliar für kommunale Einrichtungen.

Grundsätzlich ist der Putzbrunner Rathauschef mit der finanziellen Situation nicht unzufrieden: "Unsere Investitionen können wir mit Rücklagen abdecken und die für 2016 geplanten Ausgaben für die Ortsumgehung sind schon mit drin, allerdings mussten wir die Sanierung einer weiteren Straße vorerst verschieben", sagt Edwin Klostermeier.

Die Erhöhung der Gewerbesteuer um 20 Prozentpunkte auf 320 von Hundert und der Grundsteuer A und B um 40 Prozentpunkte auf 260 von Hundert waren zuletzt in den gemeindlichen Gremien nicht mehr umstritten. Alle Fraktionen hatten sich ja bereits im November mit der Notwendigkeit dieser Maßnahmen abgefunden. Auch weil die Kommunalaufsicht im Landratsamt schon mehrfach eine Erhöhung der Putzbrunner Sätze eingefordert hatte.

Der Stellenplan, der mit großer Mehrheit zuletzt vom Gemeinderat angenommen wurde, sieht weder in der Verwaltung, noch im Bauhof zusätzliche Jobs vor. Lediglich im Bereich der Kindertagesstätten müsse leicht nachgebessert werden, so Klostermeier: Für einen Integrationsplatz soll eine Kinderpflegerin eingestellt werden. Weiterhin sind zwei Stellen für Mitarbeiterinnen ausgewiesen, die in der Freistellungsphase der Altersteilzeit sind. "Derzeit sind zum Glück all unsere Stellen in der Kinderbetreuung besetzt. Wir hatten zuletzt Glück mit der Personalfindung", so der Bürgermeister.

Noch nicht geklärt ist, ob die Gemeinde ihre Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring München-Land (KJR) im neuen Jahr aufrechterhält. Bislang kostete die Betreuung der Sechs- bis 13-Jährigen im Jugendtreff der Gemeinde im Bürgerhaus rund 100 000 Euro jährlich. "Ich weiß nicht, wie es weitergeht, das Projekt ist in der Ausschreibung", sagt Klostermeier, der es für möglich hält, dass "wir die Jugendbetreuung selbst machen". Man müsse ja sehen, dass zu den 100 000 Euro, die der KJR verlangt, auch noch die Nutzung der Gebäude kommt, die im konkreten Fall von der Gemeinde selbst getragen werden. "Da sind wir schnell bei einem Gesamtvolumen von 200 000 Euro", so Klostermeier. Die verantwortlichen Stellen im Kreisjugendring seien bereits auf die neuen Überlegungen in Putzbrunn aufmerksam geworden. "Wir haben denen erläutert, wie wir es sehen und sie gebeten, ein Angebot abzugeben."

© SZ vom 22.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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