Putzbrunn:Bau im vierten Anlauf

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Lösung für Winterholler-Grundstück in Putzbrunn bahnt sich an

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Dreimal war der Investor, der Inhaber der Peters GmbH, in den vergangenen Jahren bereits im Putzbrunner Gemeinderat vorstellig geworden, um seine Pläne zu präsentieren. Jedes Mal scheiterte er mit dem Versuch, die Räte zu überzeugen, dass das, was er auf dem so genannten Winterholler-Grundstück in der Waldkolonie bauen möchte, auch tatsächlich dort hinpasst. Nun könnte eine beinahe unendliche Geschichte tatsächlich noch ein Happy End bekommen: In der jüngsten Sitzung des Putzbrunner Bauausschusses diskutierten die Lokalpolitiker den vierten Versuch des Unternehmers - und stimmten zumindest der grundsätzlichen Planung zu: Lediglich Martina Hechl (Gemeinschaft pro Putzbrunn) und Josef Jakob junior (Freie Wähler) votierten gegen das Vorhaben des Investors, auf dem etwa 6000 Quadratmeter großen Gelände an der Kreuzung Ottobrunner/Oedenstockacher Straße insgesamt drei Mehrfamilienhäuser zu errichten.

Diese sollen bis zu 50 Wohneinheiten umfassen, die allesamt nicht veräußert, sondern vermietet werden würden. "Die Zahl ist nicht festgeschrieben", sagt Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) auf SZ-Nachfrage. "Das kann noch um bis zu 20 Prozent schwanken." Grundsätzlich ist der Rathauschef von der Idee durchaus angetan. "Auch wenn er natürlich seine Investitionen hereinholen will, hat Herr Peters angekündigt, nichts Hochpreisiges dort hinstellen, sodass der Wohnraum auch für Normalverdiener bezahlbar sein sollte", sagt Klostermeier. "Und das wäre angesichts der Wohnungssituation auch in Putzbrunn sehr wünschenswert."

Im hinteren Bereich des Grundstücks sollen große Grünflächen inklusive eines Spielplatzes entstehen, den auch die Kinder aus der Nachbarschaft mitnutzen können. Das gesamte Ensemble wird zudem mit einer Tiefgarage unterkellert. "Aber diese Dinge kommen erst in den nächsten detaillierten Plan rein, Herr Peters wollte zunächst mal grundsätzlich wissen, wie die Gemeinde zu dem neuen Vorhaben steht und hat nur einen Vorentwurf vorgestellt", so Klostermeier.

In der Diskussion gab es vor allem einen umstrittenen Punkt: Neben zwei dreigeschossigen Gebäuden sieht der Plan ein viergeschossiges Haus direkt an der Straße vor. Zwar stehe auch direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite ein vierstöckiges Bauwerk, so der Bürgermeister. "Aber das ist nicht so massiv wie jenes, das am Winterholler-Grundstück geplant ist." Insbesondere die Gemeinderäte Hechl und Jakob, die letztlich im Ausschuss gegen den Vorentwurf stimmten, hätten sich gegen ein so dominantes Gebäude ausgesprochen. "Ich bin mir sicher, Herr Peters wird unseren Diskussionsstand in seine weitere Planung miteinbeziehen", sagt Klostermeier, der hofft, dass die lange Kontroverse um dieses Areal nun endlich zu Ende geht.

Insbesondere der zweite Versuch des Investors, das Gelände zu bebauen, hatte im Herbst 2011 für Verwerfungen gesorgt: Peters wollte auf den 6000 Quadratmetern einen Vollsortimenter, einen Getränkemarkt, eine große Drogerie, sieben Maisonette-Wohnungen und sechs Reihenhäuser bauen. Aus Furcht vor dem zu erwartenden Verkehrschaos gründeten Anwohner eine Bürgerinitiative gegen das Projekt, prompt zog Peters seine Bauvoranfrage zurück. Zwei Jahre später präsentierte er einen neuerlichen Plan, diesmal wahlweise mit Reihenhäusern oder Geschosswohnungsbau - der Bauausschuss ließ ihn abermals abblitzen und wies den Entwurf damals als "ideenlos" und "kasernenartig" zurück.

© SZ vom 27.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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